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Wein ist in Deutschland ein beliebtes Genussmittel, laut des Deutschen Weininstituts belief sich der Pro-Kopf-Verbrauch in 2017 auf 21 Liter. Dabei liegen Rot- und Weißwein fast gleichauf und lediglich neun Prozent entscheiden sich für einen Rosé. Neben klassischen deutschen Weinen wie Riesling, Silvaner oder Spätburgunder probieren deutsche Weintrinker auch gerne Weine aus dem Ausland.

Statistisch betrachtet sind die Deutschen sogar Importweltmeister, was die Einfuhr von Wein anbelangt. So hat Wein aus Neuseeland oder Osteuropa in den letzten Jahren an Beliebtheit zugelegt. Beim Weingenuss sind die Deutschen Sparbrötchen und kaufen fast jede zweite Flasche beim Discounter. Lediglich jede zehnte Flasche kaufen die Weinliebhaber direkt beim Winzer ihres Vertrauens.

Hand aufs Herz, wie gut kennen Sie sich mit Wein aus? Gibt es für Sie im Wesentlichen die Kategorien „schmeckt“ und „schmeckt nicht“ oder nehmen Sie regelmäßig an Weinproben teil, um Ihren Gaumen fortzubilden? Für die Einsteiger haben wir einige Informationen zusammengetragen.

Was bedeuten Dekantieren, Barrique und Tannin?

Rotwein muss atmen können, um sein Aroma optimal zu entfalten, was ihm in der Flasche nur bedingt gelingt. Deshalb wird empfohlen, den Wein einige Stunden vor dem Genuss von der Flasche vorsichtig in eine Karaffe zu gießen. Dieser Vorgang nennen die Fachleute dekantieren. Handelt es sich um einen älteren Jahrgang, soll das Dekantieren erreichen, dass sich der bittere Bodensatz des Rotweins vom Wein abtrennt.

Bekommen Sie einen Wein angeboten, der aus einem Barrique stammt, hat dieser einen feinen Holzton – zumindest in den ersten Jahren. Er ist in einem Eichenholzfass gereift, das den Namen Barrique trägt. In ein solches Holzfass passen über zweihundert Liter Wein.

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Bei Tannin handelt es sich um einen Bestandteil des Weins. Er entsteht aus den Kernen sowie der Schale und dem Stiel der Trauben, auch die Lagerung im Holzfass kann den Taningehalt beeinflussen. Die Gerbsäure, auch Gallus-Gerbsäure genannt, wird meist als herber Geschmack wahrgenommen. Bei Rotweinen liegt der Tanningehalt höher, was mit der Herstellung zusammenhängt. Die Kerne und Schalen der Trauben werden bei der Produktion von Rotwein mit vergoren. Mit einem hohen Gehalt an Tannin hält sich Wein länger und eine zu frühe Oxidation wird verhindert.

Rotwein hat in der Regel einen höheren Tanningehalt als Weißwein. Bildquelle: © Kym Ellis / Unsplash.com
Rotwein hat in der Regel einen höheren Tanningehalt als Weißwein. Bildquelle: © Kym Ellis / Unsplash.com

Chardonnay oder Merlot – was darf es sein?

Möchten Sie einen Weißwein verschenken und sind unsicher, welche Sorte es sein soll? Mit einem Chardonnay machen Sie wenig falsch und können sich mit der Qualitätsstufe nach Ihrem Portemonnaie richten. Der Chardonnay gilt als weltweit populärste Rebsorte und ihre Anbaufläche ist dreimal so groß wie die des Rieslings. In Deutschland nehmen die Anbauflächen zwar zu, aber der Anteil an der gesamten Rebfläche betrug 2017 in Deutschland lediglich zwei Prozent. Ursprünglich stammt der Chardonnay aus Frankreich und dort traditionell aus dem Burgund. In Kalifornien, Neuseeland und Australien erfreut sich der erfrischende Weißwein mittlerweile großer Beliebtheit und die Winzer bauen ihn fleißig an. Geschmacklich unterscheidet sich der Chardonnay nach seinen Herkunftsgebieten, da das Klima und die Bodenbeschaffenheit ihren Einfluss ausüben.

Mit dem Merlot erwischen Sie einen hochwertigen Rotwein, der ursprünglich aus dem französischen Bordeaux stammt. Die Merlottraube kann sehr kostspielig werden, nämlich dann, wenn Sie gerne einen Château Pétrus trinken möchten. Dieser Merlot gehört zu den teuersten und exklusivsten Weinen der Welt: Eine Flasche kostet einige Tausend Euro.

Die Traubensorte und das Anbaugebiet entscheiden letztlich über Geschmack und Qualität. Bildquelle: © Tim Mossholder / Unsplash.com
Die Traubensorte und das Anbaugebiet entscheiden letztlich über Geschmack und Qualität. Bildquelle: © Tim Mossholder / Unsplash.com

Ein Blick nach Spanien: der Rioja und seine Anbaugebiete

Zu guter Letzt schauen wir uns noch den Rioja an und werfen dafür einen Blick nach Spanien. Diese Rebsorte wird nicht nur in der gleichnamigen Provinz in Nordspanien angebaut, sondern auch im Baskenland und Navarra. Je nachdem wie lange der hochwertige Rotwein im Eichenfass lagert, erhält er eine höhere Qualitätsstufe, an der Spitze liegt der Gran Reserva. Diesen teuersten Rioja lagern die Winzer mindesten für zwei Jahre in einem Holzfass. Im Anschluss reift er drei Jahre in der Flasche nach.

Das Anbaugebiet des Riojas wird in die drei Zonen Rioja Alta, Rioja Alavesa und Rioja Baja unterteilt. Die Weine aus Rioja Alta gelten als die besten Riojas, und sie lassen sich lange lagern.

Das war unser erster Teil der kleinen Weinkunde: Welche Themen würden Sie für Teil 2 besonders interessieren?

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