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Übelkeit, Blähungen und Durchfall – das sind die typischen Symptome einer Laktoseintoleranz. Woher kommt dieser vermeintliche „Defekt“, der zirka 15 Prozent der Erwachsenen hierzulande Bauchschmerzen bereitet?

Symptome sind zahlreich

Die Milchzuckerunverträglichkeit prägt sich normalerweise mit steigendem Alter aus. Mit ihr gehen eine ganze Reihe von Symptomen einher. Zum einen kann es zu Verdauungsproblemen, wie Blähungen, Durchfall, oder Krämpfen kommen. Es können aber auch Symptome auftreten, die man zunächst nicht mit der Laktoseunverträglichkeit in Verbindung bringen würde. Dazu gehören Kreislaufprobleme, depressive Stimmungschwankungen, Akne und Schlafstörungen.

Eine Laktoseintoleranz entsteht, wenn der in Milchprodukten enthaltene Milchzucker nicht abgebaut werden kann. Für den Abbau ist das Enzym Laktase verantwortlich – fehlt es, kommt es beim Konsum von Milchprodukten zu Beschwerden. Der Milchzucker gelangt dann ungespalten in den Dickdarm, wo er vergoren wird und unangenehme Gase erzeugt. Dies wird hierzulande als Krankheit bzw. Defekt betrachtet, dem man Abhilfe schaffen muss.

Volkskrankheit Laktoseintoleranz

Etwa 75 Prozent der Weltbevölkerung leiden unter dieser Milchzuckerunverträglichkeit. Gesegnet ist also wer auch mit fortgeschrittenem Alter bei Milch, Eis und co. herzlich zugreifen kann.

Doch nicht nur Kuhmilch ist tabu. Wer unter einer Laktoseintoleranz leidet muss auch auf Joghurt verzichten. Quelle: pixabay.de
Doch nicht nur Kuhmilch ist tabu. Wer unter einer Laktoseintoleranz leidet muss auch auf Joghurt verzichten. Quelle: pixabay.de

Doch woher kommt diese ungleiche Verteilung von Laktoseintoleranz und Laktose-Verträglichkeit? Da Säugetiere als Neugeborene vollständig auf die Nahrungsaufnahme durch die Muttermilch angewiesen sind, bildet ihr Körper während der gesamten Stillzeit das Milchzucker-abbauende Enzym Laktase. In der Entwöhnungsphase jedoch sinkt die Menge der gebildeten Laktase immer weiter ab, bis sie beim ausgewachsenen Säuger schließlich fast gänzlich zum Erliegen kommt.

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Die Laktoseverträglichkeit im Erwachsenenalter ist genetisch gesehen eine neuzeitliche Entwicklung. Denn in Region in denen intensive Milchwirtschaft betrieben wird vertragen mehr Menschen Milcheiweiße. Die natürliche Auslese hat also schlicht und einfach diejenigen bevorteilt, die gut mit der Milch-basierten Ernährung zurechtkamen.

Auslese durch Milchverträglichkeit

Wer auf Grund fehlender Laktase keine Milch vertrug hatte schlechtere Überlebenschancen. So kommt es, dass in Westeuropa, Australien und Nordamerika die Laktose-Verträglichkeit ein Normalfall ist, in Alaska, Südostasien und China jedoch das genaue Gegenteil der Fall ist. Dort sind bis zu 98 Prozent der lokalen Bevölkerung Laktose-intolerant.

Mittlerweile gibt es viele Ersatzprodukte, wie z.B. Sojamilch in den Supermärkten zu kaufen. Quelle: pixabay.de
Mittlerweile gibt es viele Ersatzprodukte, wie z.B. Sojamilch in den Supermärkten zu kaufen. Quelle: pixabay.de

Eine Milchzuckerunverträglichkeit, die sich nach der Kindheit entwickelt, ist also aus einem globalen Blickwinkel betrachtet völlig normal.

Doch auch wer an einer Laktoseintoleranz leidet muss nicht verzichten. Besonders in den westlichen Ländern leben die Menschen immer körperbewusster. Das haben auch die Lebensmittelhersteller erkannt. So werden für Betroffene mittlerweile viele Ersatzprodukte angeboten. Wer nach dem Verzehr von Milchprodukten also häufig übel aufstoßen muss, sollte beim nächsten Einkauf zur Abwechslung mal auf z.B. Soja- oder Mandelmilch zurückgreifen.

Sie sind sich nicht sicher ob sie unter einer Unverträglichkeit leiden? In den meisten Apotheken gibt es Milchzuckerpulver zu kaufen. In Wasser aufgelöst werden Sie relativ schnell feststellen, ob Sie unter den genannten Symptomen leiden.

Mehr Informationen über Laktoseintoleranz erhalten Sie im Zentrum für Gesundheit.

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