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Viele Menschen halten Inkontinenz für eine Begleiterscheinung des Alters. Daran ist abzulesen, wie tabuisiert das Thema ist. Denn es gibt zahlreiche jüngere und junge inkontinente Menschen. Das Leiden kann Männer wie Frauen gleichermaßen betreffen und zu einer starken psychischen Belastung werden. Auf der anderen Seite existieren viele Hilfsmittel und Alltagsstrategien, die Betroffenen eine normale gesellschaftliche Teilhabe sichern. In diesem Artikel stellen wir Verhaltensweisen und Trainingsmethoden vor, mit denen die Lebensqualität bei Inkontinenz verbessert werden kann.

Leider noch immer ein Tabu Thema - Inkontinenz. Dabei können wir einiges tun, um ein weitestgehend normales Leben damit zu führen. Bildquelle: © Lucas Cleutjens / Unsplash.com
Leider noch immer ein Tabu Thema – Inkontinenz. Dabei können wir einiges tun, um ein weitestgehend normales Leben damit zu führen. Bildquelle: © Lucas Cleutjens / Unsplash.com

Tagebuch führen für mehr Freiheit

Die beiden Formen der Inkontinenz – Dranginkontinenz und Belastungsinkontinenz – lassen sich durch alltagstaugliche Übungen eingrenzen. Bei der Dranginkontinenz lösen kleine Flüssigkeitsmengen das Gefühl aus, schnellstmöglich auf Toilette zu müssen. Trinkmengen zu reduzieren stellt keine gute Lösung dar. Denn ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist Teil einer gesunden Lebensführung. Außerdem beugt sie dem Harnwegsinfekt vor. Von Dranginkontinenz Betroffene profitieren von einem Kontinenz-Tagebuch.

Dieses Tagebuch legt einen Beobachtungszeitraum fest, beispielsweise den Vormittag. Der Betroffene notiert seine Flüssigkeitsaufnahme und seine Mengen an Ausscheidungen innerhalb dieses Zeitraums. Ein guter Tipp für die Benutzer von Erwachsenenwindeln: Das Eigengewicht der Windel ermitteln; dann die vollgesogene Windel wiegen und das Eigengewicht abziehen. Daraus resultiert die ausgeschiedene Harnmenge. Das Kontinenz-Tagebuch hilft dabei, Alltagssituationen besser zu bewältigen und für definierte Zeiträume mehr Sicherheit zu bekommen.

Stärkende Übungen

Bewegung hilft gegen Inkontinenz. Insbesondere die Belastungsinkontinenz lässt sich durch Beckenbodentraining beeinflussen. Dieses Training integriert sich mit seinen kurzen Übungsintervallen perfekt in den Alltag. Es spricht jene Muskeln an, die sich durch den Bauchraum ziehen und die Organe stützen. Das Beckenbodentraining spannt sie systematisch an und entspannt sie wieder.

Eine hilfreiche Übung ist die ‘Brücke’. Aus der Rückenlage wird das Gesäß angehoben, ohne es mit den Armen abzustützen. Auch der Pilatesball unterstützt die Beckenbodenmuskulatur. In Rückenlage befindet er sich zwischen den angewinkelten Beinen und wird mit den Knien so stark wie möglich zusammengedrückt.

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Gezielte Übungen beugen einer Inkontinenz durchaus vor. Bildquelle: © Pixabay.com
Gezielte Übungen beugen einer Inkontinenz durchaus vor. Bildquelle: © Pixabay.com

Leichter durchs Leben gehen 

Bei beiden Formen der Inkontinenz – aber besonders bei einer Belastungsinkontinenz – ist es bedeutsam, das Körpergewicht durch gesunde Ernährung zu reduzieren oder in einem normalen Rahmen zu halten, denn dadurch entlastet der Beckenboden. Reizende Stoffe wie Kaffee, Alkohol und scharfe Gewürze sollten vermieden oder in Maßen genossen werden.

Viele Menschen, die an Inkontinenz leiden, tragen Windeln für Erwachsene. Diese notwendigen Hilfsmittel sind ebenso saugfähig wie dezent tragbar und lassen sportliche Betätigungen auf jeden Fall zu. Radfahren stärkt die hilfreichen Muskelpartien besonders gut. Auch Reiten, Schwimmen, Walken und Yoga werden empfohlen. Nur vom Joggen raten die Experten ab, weil es die Muskulatur zu stark belastet.

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