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Elisabeth Mann Borgese war eine deutsche Seerechtsexpertin, Ökologin, Publizistin – und die jüngste Tochter des Schriftstellers Thomas Mann. Vor 15 Jahren starb sie mit 83 Jahren während eines Skiurlaubs in der Schweiz.

Das Leben der Elisabeth Mann Borgese

Elisabeth Mann Borgese wurde am 24. April 1918 in München geboren. Ihre tiefe Liebe zum Meer hatte ihren Ursprung in ihrer frühesten Kindheit. Die Familie Mann fuhr in den Sommermonaten immer ans Meer. Oft an die Ostsee bei Travemünde, wo die sechs Kinder von Katia und Thomas Mann Sandburgen bauten und in den Wellen tobten, während der Schriftsteller im Strandkorb saß und schrieb.

„Bald wurde mir bewusst, dass mein Vater das Meer zum Leben brauchte. Es war ein Teil seines Lebens und seiner Arbeit, und ganz sicher hat mich das beeinflusst. Heute lebe und arbeite ich am Meer. Die Aussicht von meinem Schreibtisch aus ist wie die von einem Schiff, und bei Flut umspült das Meer meinen Gartenzaun“, schrieb sie 1999 im Vorwort der deutschen Ausgabe des Berichtes an den Club of Rome: „Mit den Meeren leben”, ein engagiertes Plädoyer für den Schutz der Ozeane, der persönliche, umweltpolitische und kulturelle Aspekte verbindet.

“Wir müssen die Ozeane retten, wenn wir uns selbst retten wollen.”

Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere. Erschienen bei mare. Quelle: mare
Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere. Erschienen bei mare. Quelle: mare

Ihr leidenschaftlicher Einsatz für den Schutz der Ozeane war Teil ihres Kampfes für eine gerechtere Welt. Elisabeth Mann Borgeses unermüdlichem Engagement ist es zu verdanken, dass im internationalen Seerecht heute die Meere als schützenswertes und überlebenswichtiges Gemeingut angesehen werden. Ab 1967 arbeitete die ausgebildete Pianistin gegen die Verschmutzung und Überfischung der Weltmeere.

1970 war sie als einzige Frau Gründungsmitglied des Club of Rome und maßgeblich an dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 beteiligt. Ihr Buch „Das Drama der Meere“ von 1975 wurde in dreizehn Sprachen übersetzt. Die Kosmopolitin, die in ihrem Leben insgesamt vier Staatsbürgerschaften besaß, widmete sich auch als Autorin und Professorin für Internationales Seerecht im kanadischen Halifax den Meeren. In Deutschland förderte sie die Gründung der Publikumszeitschrift „mare – Die Zeitschrift der Meere“, die seit 1999 monatlich erscheint.

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Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie in Deutschland durch das Doku-Drama „Die Manns“ bekannt, in dem sie 2001 mit Charme und ungewöhnlicher Leichtigkeit ihre Familiengeschichte kommentierte. Am 8. Februar 2002 starb Elisabeth Mann Borgese in St. Moritz.

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