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Am 30. Juli, dem Tag der Freundschaft wollen wir an den großen Philosophen Aristoteles erinnern. Er hat sich als einer der ersten Philosophen ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt.

In seiner wichtigsten ethischen Schrift, der „Nikomachischen Ethik“ widmet sich der Philosoph des antiken Griechenland eingehend der Bestimmung und Einordnung des Phänomens. Es ist die erste Schrift, die derart ausführlich auf das Thema eingeht.

Den Tag der Freundschaft kann man als Anlass nehmen um an den ein oder anderen Freund zu denken. Quelle: Shutterstock.com
Den Tag der Freundschaft kann man als Anlass nehmen um an den ein oder anderen Freund zu denken. Quelle: Shutterstock.com

Aristoteles macht einen Unterschied zwischen „Freundschaft unter Gleichen“ und „Freundschaft unter Ungleichen“. Erstere bezieht sich auf Menschen, die im antiken Griechenland gleichgestellte Bürger waren. Unter diesen gäbe es im Wesentlichen drei Motive um eine Freundschaft zu schließen: Um des Wesens Willen, um des Nutzens Willen und um der Lust willen.

Keine Freundschaft für den eigenen Nutzen

Das sehen heute die meisten Menschen anders: Man würde wohl meinen, dass eine Beziehung, die auf Nutzen oder Lust beruht, keine Freundschaft ist. Freunde sind für uns dadurch gekennzeichnet, dass sie sich mögen, weil sie sich gegenseitig aufgrund ihres Wesens wertschätzen. Das Verständnis, das wir heute davon haben, scheint in dieser Hinsicht viel enger als das von Aristoteles.

Die weite Fassung des Freundschaftsbegriffes von Aristoteles ist im gesellschaftlichen Kontext des damaligen Griechenland begründet. Freundschaft war dort ein zentraler Bestandteil einer Gesellschaft, in der es keine öffentlichen Dienstleistungen gab, keine Polizei, keine Feuerwehr, keine Versicherungen.

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Eine Seele in zwei Körpern

Jeder war auf das Wohlwollen anderer angewiesen, wie das auch heute noch in wenig organisierten Gesellschaften der Fall ist. Was wir heute in den entwickelten Industrieländern Korruption nennen würden, wurde von Aristoteles unter den Begriff gefasst.

Jedoch sagt Aristoteles auch, dass die Freundschaften, die man um des anderen Wesens Willen schließt, die stabilsten sind. Nur aus diesen Beziehungen kann sie selbstlos entstehen. Es ist diese Art Aristotelischer Freundschaft, die wir heute meinen, wenn wir „echte Freundschaft“ sagen. Und an diese wir am 30. Juli, dem Tag der Freundschaft erinnern möchten.

Denn wie auch Aristoteles bereits sagte: „Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern“.

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