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Das menschliche Gehirn vollbringt großartige Leistungen: Als zentrales Steuerungsorgan laufen hier alle Informationen aus dem Körper und der Umwelt zusammen und werden zu Reaktionen und Erinnerungen verarbeitet.

Das Cerebrum, so lautet der lateinische Begriff für das Gehirn, ist das aktivste Organ und hat einen Anteil von rund einem Fünftel am Energieverbrauch des gesamten Körpers. Das Gehirn ist direkt oder indirekt an allen Vorgängen in unserem Körper beteiligt. Heute weiß die Forschung in etwa, welche Hirngebiete für bestimmte Körperfunktionen wie z.B. Bewegung, Gefühle, Sprache oder Gedächtnis zuständig sind.

Das Gehirn: die Schaltzentrale des Körpers

Mit über 100 Milliarden Nervenzellen, auch Neuronen genannt, bildet das Gehirn ein engmaschiges Netzwerk, das über elektrische Impulse miteinander kommuniziert. Eine einzige Nervenzelle kann über tausend Kontakte zu anderen Nervenzellen oder Muskeln besitzen. Die Informationsübertragung oder Gehirnaktivität kann durch das Messen der elektrischen Impulse sichtbar gemacht werden. Dies geschieht z.B. beim EEG (Elektroenzephalogramm). Doch auch ohne medizinische Messgeräte wissen wir, dass das Gehirn ständig arbeitet, denn wir selbst nehmen permanent etwas wahr oder denken nach. Wenn wir schlafen, erleben wir die Gehirnaktivitäten als Träume.

Die Kommunikation mit dem restlichen Körper funktioniert weitestgehend über das Rückenmark, das gemeinsam mit dem Gehirn das zentrale Nervensystem bildet. Das Rückenmark ist über den Hirnstamm mit dem Gehirn verbunden.

Eine grobe Einteilung des Gehirns kann in Hirnstamm, Großhirn und Kleinhirn vorgenommen werden. Das Großhirn besteht aus zwei Gehirnhälften, den sogenannten Hemisphären. Dabei steuert die linke Hemisphäre die rechte Körperhälfte – und  andersherum die rechte Hemisphäre die linke Körperhälfte. Das hochentwickelte Großhirn lässt sich noch in vier weitere Bereiche aufteilen, denen  verschiedene „Aufgabenschwerpunkte“ nachgewiesen werden können.

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Die vier Bereiche des Gehirns

  1. Stirnlappen oder Frontallappen
    Im Stirnlappen laufen viele verschiedene Prozesse zusammen. Hier liegt zum Beispiel das Broca-Areal, welches für die Sprachproduktion zuständig ist. Komplexe geistige Funktionen wie moralisches Denken und die Planung motorischer Abläufe werden dem vordersten Teil des Stirnlappen, der als Präfrontalkortex bezeichnet wird, zugeordnet.
  2. Schläfenlappen oder TemporallappenFür die Informationsverarbeitung von akustischen Reizen ist der Schläfenlappen mit seiner Hörrinde zuständig. Neben der Erkennung verschiedener Töne wird hier auch das Sprachverständnis durch das sogenannte Wernicke-Areal gesteuert.
  3. Scheitellappen oder Parietallappen
    Der Scheitellappen reguliert sensorische Empfindungen wie Temperatur, Druck oder Schmerz und ist verantwortlich für unsere Konzentrationsfähigkeit.
  4. Hinterhauptslappen oder Okzipitallapppen
    Im Hinterhauptslappen werden die visuellen Reize verarbeitet, so dass wir Objekte, Personen und Orte erkennen können.

Der Datenspeicher

Die Speicherung von Informationen, also das Gedächtnis, wird durch tiefer gelegene Strukturen im Gehirn verarbeitet. Welche Informationen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis überführt werden, liegt dabei in der Verantwortung des Hippocampus. Welche Einflüsse notwendig sind, können wir nicht mit Sicherheit sagen, aber wir wissen, dass Wiederholungen, Aufmerksamkeit und Assoziationen wichtige Faktoren dafür darstellen.

Um das Gehirn mit ausreichend Energie, wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen, besitzt der Mensch vier Arterien, die jeweils paarweise durch beide Körperhälften ständig Blut in das Gehirn pumpen. Wird diese Blutversorgung unterbrochen oder zeitweise beeinträchtigt, kann es zu Schädigungen des Gehirns kommen. Dies ist bei einem Schlaganfall häufig der Fall.

Obwohl die Wissenschaft bereits große Fortschritte dabei gemacht hat, dieses komplexe Organ zu entschlüsseln, befinden wir uns auch heute noch weit davon entfernt, zu verstehen, wodurch das Gehirn seine erstaunliche Leistungsfähigkeit erhält. Mit fortgeschrittenem Alter kann das Gehirn an Funktionalität einbüßen. Die Anzahl an Nervenzellen und somit das Gehirnvolumen können im Laufe des Lebens abnehmen, was Folgen für die Leistungsfähigkeit haben kann. Um auch bis ins hohe Alter vom Potential unseres Denkapparats zu profitieren, helfen Gedächtnistraining, die richtige Nährstoffzufuhr und viel Bewegung.

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