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Skeptiker sehen sich bestätigt: Schlimme 20 Prozent haben Sparer und Anleger 2018 im Durchschnitt mit deutschen Aktien verloren; bezogen auf jene Werte, die 2017 noch vorhanden waren. Doch jedes Minus birgt – in Analogie zu Hermann Hesse – auch den Zauber eines neuen Plus.

Deutsche Sparer und Anleger haben faktisch keine Aktien. Im groben Schnitt sind deutsche Sparer also von den schlimmen 20 Prozent Minus verschont geblieben. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht lautet: Andere Anlagen haben auch verloren: Zinsen und Kaufkraft.

Wer auch immer im vergangenen Jahr 50 Prozent Abschlag in Kauf nahm, um z.B. Aktien der Deutschen Bank los zu werden – es müssen auch Käufer da gewesen sein, die bereit waren, diese Papiere zu kaufen. So menschlich geht es an der Börse zu. Aktienkurse sinken nicht, weil angeblich die Zinsen steigen oder weil die Gewinne von Aktiengesellschaften nicht mehr so schnell steigen. Oder weil irgendwo ein Präsident tatsächlich meint, seine Wahlversprechen umsetzen zu müssen.

Sind die Zeiten an der Börse tatsächlich so schlecht oder klässt sich durch eine durchdachte Anlage doch Geld dort verdienen? Bildquelle: shutterstock.com
Sind die Zeiten an der Börse tatsächlich so schlecht oder klässt sich durch eine durchdachte Anlage doch Geld dort verdienen? Bildquelle: shutterstock.com

Es gibt mehr Geld als Aktien

Alle deutschen Aktien, die 2018 von Anlegern, Investmentfondsmanagern oder gar von Spekulanten verkauft wurden, sind von anderen Anlegern, Investmentfondsmanagern oder gar von anderen Spekulanten gekauft worden. Warum? Weil diese anderen Anleger Geld zur Verfügung hatten, dass sie optimistisch anlegen wollten oder gar in Aktien anlegen mussten, weil ihre Anlagevorschriften sie dazu zwangen und zwingen. Das Ergebnis ist: Sehr viele deutsche Aktien werden – nicht erst seit 2018 – von ausländischen Anlegern gehalten, etwa vom Staat Qatar, von chinesischen Stellen oder z.B. von Fonds des amerikanischen Mega-Vermögensverwalters Blackrock.

Vermögensverwalter aus aller Welt haben aktuell zwei Probleme: Sie bekommen quasi jeden Tag enorme Summen Geldes anvertraut für spätere Pensionszahlungen oder sonstige Zwecke. Und sie wissen nicht, wohin damit. Das zweite Problem ist – neben niedrigen Zinsen – die immer noch hohen Aktienkurse an den Weltbörsen – außer in Deutschland. Der Dow Jones für amerikanische Industrieaktien z.B. ist seit Beginn des Jahres 2000 von 11.000 auf 23.000 Punkte gestiegen, trotz der Kursverluste zum Jahresschluss 2018. Der vergleichbare Kursindex der Deutschen Börse, der DAX-K, ist im selben Zeitraum von 6.000 auf knapp 5.000 Punkte gesunken. Der landesübliche DAX-Performanceindex (DAX-P) ist wegen seiner einzigartigen Berechnungsweise nicht mit dem Dow Jones vergleichbar; nicht mal mit dem landesüblichen EuroStoxx50-Index.

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Der Zauber liegt in den Dividenden

Der Zauber liegt nun in den tatsächlich tiefen deutschen Aktienkursen sowie im vielen internationalen Anlagegeld sowie in kühlem Kalkül. Was viele deutsche Aktiengesellschaften ab dem kommenden Frühjahr an Dividenden auszahlen werden, das wird mehr sein, als Bundesanleihen und andere Zinsanlagen in mehreren Jahren abwerfen. Auf den niedrigen Aktienkursen errechnen sich daraus gute Verzinsungen.

Merke: Wann immer irgendwo jemand eine Aktie verkauft, so schafft er das nur, wenn jemand anderes kauft; und das nicht, um Geld damit zu verlieren sondern um Verzinsung dafür zu bekommen.

Martin Beier reizt auch mit 67 Jahren die Herausforderung und denkt noch lange nicht ans Aufhören. Bildquelle: Martin Beier
Martin Beier reizt auch mit 67 Jahren die Herausforderung und denkt noch lange nicht ans Aufhören. Bildquelle: Martin Beier

Das Beispiel Telekom-Aktie

Die Deutsche Telekom z.B. wird am 2. April 2019 die Jahresdividende für 2018 auszahlen – und zwar an alle, die am 28. März 2019 Aktionäre sind; also auch an jene Anleger, die jetzt erst in 2019 einsteigen. Für jede Aktie wird es mindestens 65 Cent Dividende geben, wahrscheinlich sogar 70 Cent. Bezogen auf den aktuellen Kurs der Telekom Aktie von knapp 15 Euro bedeuten 65 Cent stattliche 4,3 Prozent Verzinsung. Das ist in Zeiten wie diesen doch sehr ordentlich.

Im Gegenzug für die Auszahlung wird der Telekom-Aktienkurs am 28. März zunächst dann zwar automatisch um 65 oder 70 Cent heruntergesetzt; also um die effektiv ausgezahlte Dividende. Zu diesem Zeitpunkt ist freilich schon das erste Quartal 2019 mit der Perspektive gelaufen, dass die Telekom-Aktie bis zum Dividendentag 2020 mindestens den Dividendenabschlag 2019 aufgeholt haben wird.

Das ist Anlegen mit einer soliden Aktie und nicht spekulieren auf Kursgewinne. Kursgewinne gibt es im Zweifel obendrauf. Und man beachte: Es gibt noch einige andere Aktien, mit denen sich das Anlegen mehr lohnt, als die Nerven mit spekulieren zu riskieren.

Herzlichst

Ihr Martin Beier

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