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An der Homöopathie scheiden sich die Geister. Die einen empfinden die sanfte Methode als perfekte Alternative zur Schulmedizin und deren pharmazeutischen Produkten. Andere sind zurückhaltend und skeptisch, nutzen aber gelegentlich homöopathische Medikamente als Ergänzung. Dann gibt es noch die Totalverweigerer: Sie erklären offen, dass sie das alternative Heilverfahren für Humbug halten.

Ihren Ursprung hat die Homöopathie in Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Bildquelle: Pixabay.de
Ihren Ursprung hat die Homöopathie in Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Bildquelle: Pixabay.de

Die homöopathische Lehre gibt es seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Der deutsche Arzt Christian Hahnemann erkannte, dass ein Medikament nicht zwingend das Gegenmittel zur Krankheit sein muss. Die Lehre der Homöopathie basiert auf zwei Grundsätzen:

  1. „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ bedeutet, Mittel in einer geringen Menge zu verabreichen, die bei höherer Dosierung eine ähnliche Krankheit hervorrufen.
  2. Das „Prinzip der Verdünnung“ erklärt, dass sich die Wirkung von Medikamenten verstärkt, wenn sie so stark verdünnt werden, dass der Ausgangsstoff kaum noch nachweisbar ist.

Die Präparate der Alternativmedizin sollen die Selbstheilungskräfte aktivieren, und sie lösen selten Nebenwirkungen aus.

Lässt sich die Wirkung der Homöopathie wissenschaftlich belegen?

Auch wenn viele Schulmediziner und Apotheker noch zurückhaltend sind, können die Globolis inzwischen problemlos in Apotheken gekauft werden. Bildquelle: Pixabay.de
Auch wenn viele Schulmediziner und Apotheker noch zurückhaltend sind, können die Globolis inzwischen problemlos in Apotheken gekauft werden. Bildquelle: Pixabay.de

Die meisten Ärzte und Apotheker lehnten die Lehre der Homöopathie anfangs ab und selbst heute sind viele Schulmediziner noch skeptisch. Jegliche Wirkung erklären die Mediziner mit dem Placeboeffekt, bei dem selbst Scheinmedikamente ohne Wirkstoff Symptome lindern. Seit dem 19. Jahrhundert haben Naturwissenschaftler wiederholt versucht, die alternative Medizin auf die Probe zu stellen. Kaum eine der Studien endete in einem eindeutigen Ergebnis, sodass sich der „Glaubenskrieg“ zwischen Befürwortern und Gegnern der Homöopathie fortsetzt.

Sie ist mittlerweile trotzdem so weit anerkannt, dass die meisten privaten Krankenkassen und einige gesetzliche Kassen für homöopathische Mittel aufkommen. Auf dem Markt werden über zweitausend Mittel angeboten, meist handelt es sich um Tropfen oder kleine Kügelchen, sogenannte Globuli. Im Gegensatz zu Tabletten der Schulmedizin lässt der Patient die Globuli in der Regel auf der Zunge zergehen und schluckt sie nicht. Nur wenige Beipackzettel enthalten konkrete Anweisungen, wann und in welcher Menge die Patienten sie einnehmen sollen. Das hängt damit zusammen, dass die Anwendung davon abhängt, was das Mittel bekämpfen soll.

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Was bedeutet „Erstverschlimmerung“?

Homöopathie wird häufig auch als "sanfte" Heilung bezeichnet, da sie vollständig auf chemische Substanzen verzichtet. Bildquelle: Pixabay.de
Homöopathie wird häufig auch als “sanfte” Heilung bezeichnet, da sie vollständig auf chemische Substanzen verzichtet. Bildquelle: Pixabay.de

Tritt der Effekt der „Erstverschlimmerung“ auf, nehmen zunächst die Beschwerden zu, die bekämpft werden sollen. Dies wird so interpretiert, dass die Verstärkung der zu behandelnden Symptome eine Heilreaktion darstellt. Anders ausgedrückt war der Wirkstoff offenbar der richtige, der behandelnde Arzt oder Heilpraktiker muss lediglich die Dosierung noch einmal anpassen.

Manche Anhänger naturheilkundlicher Verfahren setzen auf Schüssler Salze oder Bachblüten, beide Lehren zählen allerdings nicht zur klassischen Homöopathie. Als homöopathischer Arzt entwickelte Dr. Wilhelm Schüssler die nach ihm benannten Salze. Auch der britische Arzt Dr. Edward Bach kam aus der Homöopathie und leitete daraus seine Erkenntnisse zu Bachblüten ab.

Die Homöopathie kann gut funktionieren, wenn sie mit der Schulmedizin Hand in Hand geht. Heilpraktiker sowie naturheilkundlich arbeitende Mediziner schauen oft ganzheitlicher auf den Patienten und nehmen sich mehr Zeit für ein Gespräch. Rät der Homöopath jedoch vehement davon ab, selbst bei schwerer Krankheit eine schulmedizinische Behandlung überhaupt zu erwägen, ist Vorsicht geboten.

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2 KOMMENTARE

  1. In unserer Familie nehmen wir die Kügelchen bzw. Biochemie seit 1906. Die am längsten erhaltenen Informationen darüber waren die Reimregeln. Da ich noch Wissen habe versuchte ich noch mehr Wissen über die DHU Karlsruhe zu bekommen aber die lassen nur was raus wenn man den Dr. vorlegt bzw. die Papiere vom Abschluß. Was mich immer fasziniert hat das über Homöopathie gerade dann was machbar ist wo die Schulmedizin nur müde lächelt, so wie bei Liebeskummer, Heimweh usw. Fast überall wo ich war habe ich Homöopathie gekauft, Südamerika wo 20 Mittel so viel kosten wie bei uns zu Hause eins, Frankreich, Spanien. Ein Erlebnis ist auch das Mittel das bei einer guten Anamnese übrig bleibt und zu fast 100 Prozent dem Menschen dazu entspricht so wie es mein Homöopath auf Teneriffa nach drei Stunden getan hat. Und die vielen Suizidalen in Deutschland sollten nicht vergessen werden, auch dafür gibt es ein Mittel, ursprünglich gegen Kriegs- und Kampf-Verletzungen eingesetzt aber auch mit großer Wirkung bei Schock, Traumata, Depries usw.

  2. Guten Tag Norbert, ganz herzlichen Dank für Ihren ausführlichen und interessanten Kommentar. Die Anamnese ist ein wichtiges Thema, denn leider wird diese im Vergleich zu Untersuchungen in der Schulmedizin zu schlecht bezahlt. Daher kann die Homöopathie die Schulmedizin sicher hervorragend ergänzen.

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