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Am Ende ihres Lebens wünschen sich die meisten Menschen, im Kreis ihrer Familie und in einer vertrauten Umgebung zu sterben. Diesen Wunsch zu erfüllen, ist das Ziel der ambulanten und stationären Betreuung in einem Hospiz.

In einem Hospiz steht der Sterbeprozess im Vordergrund. Bildquelle: shutterstock.com
In einem Hospiz steht der Sterbeprozess im Vordergrund. Bildquelle: shutterstock.com

Das Hospiz will das Sterben wieder in das Leben integrieren, wobei die Orientierung an den Bedürfnissen der unheilbar erkrankten Personen und ihrer Angehörigen im Vordergrund steht. Die Einrichtungen sind eine Alternative zu Krankenhaus oder Pflegeheim, wo therapeutische und pflegerische Maßnahmen oft weniger darauf abgestimmt werden, was der Patient für sich als sinnvoll und angemessen empfindet. Gleichzeitig soll ein Stück Normalität vermittelt werden, was im Krankenhaus oder auch zu Hause zum Beispiel durch Überforderung der pflegenden Angehörigen häufig nicht mehr gegeben ist.

Wertvolles ehrenamtliches Engagement im Hospiz

Laut Umfragen möchten etwa 90 Prozent aller Menschen in Deutschland zu Hause sterben. Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts gelang dies etwa 80 Prozent, heute den wenigsten. Dies zu ermöglichen, ist eine der wesentlichen Aufgaben der ambulanten Hospizdienste. Ein wichtiges Merkmal ist das wertvolle Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der psychosozialen Begleitung der Betroffenen vielfältige Aufgaben übernehmen. Durch ihre Arbeit leisten sie nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag in der Begleitung der Betroffenen, sondern sie tragen wesentlich dazu bei, dass sich in unserer Gesellschaft ein Wandel im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen vollzieht.

Im Mittelpunkt: Die Bedürfnisse der Betroffenen

Wenn eine ambulante Hospizbetreuung nicht möglich und eine Krankenhausbehandlung nicht notwendig oder gewünscht ist, kann die Aufnahme in einem stationären Hospiz erfolgen, das folgende Aspekte in der Sterbe- und Trauerbegleitung berücksichtigt:

Die Bedürfnisse der Betroffenen haben im Hospiz oberste Priorität. Bildquelle: Pixabay.de
Die Bedürfnisse der Betroffenen haben im Hospiz oberste Priorität. Bildquelle: Pixabay.de
  • Der Kranke und seine Angehörigen stehen im Zentrum des Dienstes
  • Unterstützung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team
  • Einbeziehung freiwilliger Begleitpersonen
  • Palliative Care (Sorge um Schmerzfreiheit und Lebensqualität) statt Medical Cure (auf Heilung gerichtete Behandlung), kurz heißt das: Lebensqualität statt Lebensquantität
  • Trauerbegleitung

Auch bei der ambulanten Hospizbetreuung endet die Begleitung und Unterstützung nicht mit dem Tod. Auf Wunsch der Angehörigen wird sie auch in der Zeit der Trauer weitergeführt.

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Zahlen und Fakten

In Deutschland gab es 2016 rund 1.500 ambulante Hospizdienste, 236 stationäre Hospize – einschließlich der stationären Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – sowie mehr als 300 Palliativstationen in Krankenhäusern. Eine Datenbank zur Recherche stellt der Wegweiser Hospiz- und Palliativmedizin Deutschland bereit.

Die Kosten der stationären Hospizversorgung werden zu 95 Prozent von der jeweiligen Kranken- und Pflegekasse übernommen. Die verbleibenden fünf Prozent der Kosten werden durch Spenden erbracht. Für die Betroffenen sind die Leistungen der ambulanten Hospizdienste ebenfalls kostenfrei.

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