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Wenn die Gärtnerkultur die Städte erfasst: Der Eigenanbau von Nutzpflanzen und Blumen in Städten spielt eine immer größere Rolle für Bürger und Stadtplaner – Urban Gardening heißt der Trend.

Urban Gardening sorgt dafür, dass es an manch unerwarteter Stelle wächst  und grünt. Bildquelle: pixabay.de
Urban Gardening sorgt dafür, dass es an manch unerwarteter Stelle wächst und grünt. Bildquelle: pixabay.de

Die Großstadt. Sie ist ein Produkt ständig voranschreitender gesellschaftlicher Arbeitsteilung. In ihrem Innern winden sich Menschen in Autos und Straßenbahnen täglich zur Arbeit, vorbei an Häuserreihen, Parks, Fußgängerzonen und Shoppingmeilen. Sie ist kultureller Hort und Vergnügungspark für Ausgehfreudige, sozialer Knotenpunkt für Stadt- und Landbewohner aus der Umgebung.

Stadtbewohner haben sich meist in ein Arbeitsleben, das sich in Bürogebäuden abspielt integriert, nach der Arbeit gehen sie essen oder kaufen etwas im Supermarkt um die Ecke. Manchmal kaufen Sie frische Produkte, die von Landwirten aus der Umgebung auf den Wochenmärkten verkauft werden. Wo diese Produkte genau herkommen, wie man diese Lebensmittel sät, züchtet und erntet – das wissen heute nur noch die wenigsten.

Urban Gardening: Es sprießt an jeder Ecke

Nun zeichnet sich ein neuer gesellschaftlicher Trend ab: Urban Gardening. Es geht darum, zu vereinen, was die Stadt jahrzehntelang getrennt hatte: Mensch und Natur. Der Leitspruch „Grün statt Grau“ steht dafür Exempel.

Das sogenannte Urban Gardening (deutsch: urbanes Gärtnern) bringt das Grün zurück in die Städte und die Gartenschaufel zurück in die Städterhände. Die Menschen ziehen Gemüse und Kräuter oder züchten Blumen auf den Dächern, brachliegenden Flächen in der Stadt oder Grünstreifen. Zunächst als verrückte „Ökos“ belächelt, wird die Bewegung zunehmend ernst genommen und die Ideen der Stadtgärtner fließen mehr und mehr in Stadtplanung und Wissenschaft ein.

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Beim Urban Gardening ist mitmachen erwünscht! Bildquelle: pixabay.de

Man mutmaßt, das urbane Grün kann die Ernährung der Stadtbewohner sicherstellen und den ökologischen Fußabdruck verkleinern. Außerdem schärfe der Eigenanbau von Pflanzen und Lebensmittel das Bewusstsein für verantwortungsvollen Konsum. Neben der besseren Versorgung mit lokalen Produkten verbessert das städtische Gärtnern das Mikroklima, trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei, unterstützt eine nachhaltige Stadtentwicklung und sensibilisiert Menschen für die Belange der Natur und menschlichem Konsumverhalten.

New Yorker Trend

Außerdem fördert das gemeinsame Gärtnern den Zusammenhalt und die sozialen Kontakte im Stadtteil. In armen Ländern, wo Stadtbewohner so zu Selbstversorgern werden, kann so auch die Armut in den Städten verringert werden. Seine Ursprünge hat das Stadtgärtnern im New York der 70er Jahre. Menschen warfen überall in der Stadt Saat-Bomben, Kugeln aus Erde und Saatgut auf die Grünflächen der Stadt. Nun erlebt der urbane Gartenbau ein Revival, seit einigen Jahren erfährt er verstärktes Interesse.

Die kleine westdeutsche Stadt Andernach hat das Konzept flächendeckend in ihrem Stadtgebiet umgesetzt. Unter dem Motto “Essbare Stadt Andernach” baut die Stadtverwaltung Gemüse, Obst und Kräuter auf städtischen Grünflächen an – jeder darf sich beim Einkaufsbummel bedienen. Das zieht Besucher aus ganz Deutschland und teilweise dem Ausland an – sie wollen das Projekt in der Stadt am Rhein hautnah erleben.

Gefällt Ihnen die Idee? Würden Sie selbst gerne ein solches Projekt auf die Beine stellen? Kontaktieren Sie die Stadt Andernach unter Tel.: 02632-98794830

Die Stadtverwaltung bietet auch Stadtführungen für Besucher an, die das Projekt genauer kennenlernen möchten.

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