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Stört es Sie, dass unsere Überschrift wie selbstverständlich ein englischsprachiges Wort verwendet und es grammatikalisch eindeutscht? Manche Menschen ärgern sich, dass sie fremdsprachige Wörter benutzen müssen, insbesondere aus dem Englischen. Dann wurde es schnell irritierend, wenn die Parfümeriekette Douglas vorschlug: „Come in and find out“. Dieser lässige Werbeslogan bedeutete nicht „Komm rein und finde wieder heraus“, sondern meinte vielmehr „Komme herein und stelle fest, was es hier Tolles gibt“.

Sprache entwickelt sich, damit gehen auch in der deutschen Sprache Veränderungen einher. Bildquelle: Shutterstock.com
Sprache entwickelt sich, damit gehen auch in der deutschen Sprache Veränderungen einher. Bildquelle: Shutterstock.com

Doch Hand aufs Herz! Welche Variante ist Ihnen lieber: „Multifunktionales mobiles Telefon mit berührungsempfindlichem Bildschirm“ oder einfach „Smartphone“? Bezeichnungen der modernen Technik entstammen meist der englischen Sprache. Dazu zählen kurze, präzise und knackige Ausdrücke wie Computer, Internet oder eben Smartphone.

Die Entwicklung der Sprache

Sprache ist nicht in Stein gemeißelt. Sie verändert sich über die Zeit und unterliegt vielfältigen Einflüssen. Die deutsche Sprache entwickelte sich aus der Sprachengruppe im westgermanischen Siedlungsgebiet. Mit dem heute von uns gesprochenen Deutsch hatte das noch wenig gemeinsam.

Dem Reformator Martin Luther haben wir zu verdanken, dass Latein als Schriftsprache abgelöst wurde. Er übersetzte die Bibel nicht nur, sondern versuchte zugleich, ihre Texte anschaulich und verständlich zu formulieren. Wenn nötig, schuf oder verbreitete er neue Begriffe und Redewendungen.

Worte ohne Grenzen

Sprache verbindet Menschen jeglichen Alters überall auf der Welt. Bildquelle: Shutterstock.com
Sprache verbindet Menschen jeglichen Alters überall auf der Welt. Bildquelle: Shutterstock.com

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich Englisch immer mehr zur Weltsprache entwickelt und die deutsche Sprache mit Anglizismen beeinflusst. Allerdings hinterließen bereits seit Jahrhunderten fremde Sprachen ihre Spuren. Dies ist auch, aber nicht nur, auf die zentrale Lage Deutschlands in Europa zurückzuführen.

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Es begann mit Latein und Griechisch. So kamen Medizin und Wissenschaft kaum ohne Begriffe dieser Sprachen aus. Die französische Sprache nahm seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts starken Einfluss und hat uns so hübsche Wörter wie Trottoir (Gehweg) hinterlassen. Auch arabische, slawische und jüdische Einflüsse lassen sich in der deutschen Sprache ausfindig machen. Im Gegenzug haben sich deutsche Begriffe in der Welt verbreitet. In den USA fanden Kindergarten, Schnitzel und Brezel Eingang in die Alltagssprache, aber auch Blitzkrieg und Putsch.

Sprachpflege

Bei Kritik an Anglizismen gilt es zu unterscheiden, ob es um neue Substantive geht oder Verben falsch eingedeutscht werden. So hat es sich mittlerweile eingebürgert „das macht Sinn“ zu sagen, obwohl es korrekterweise „das ist sinnhaft“ oder „das hat Sinn“ heißen müsste. Die falsche Redensart hat sich vermutlich über die wörtliche Übersetzung des englischsprachigen Ausdrucks „that makes sense“ eingeschlichen. Kritisch wird es auch, wenn es heißt „Ich habe die Version meiner Software geupdated“.

Es ist nicht immer leicht, einen Kompromiss zu finden zwischen übertriebener Abgrenzung und der zu starken Vernachlässigung der eigenen Sprache.

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