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Geschäftsreisende in Pferdekutschen und Händler mit beladenen Eseln – sie alle waren auf einer der wichtigsten Durchgangsstraßen des Mittelalters für den Fernhandel unterwegs – dem Westfälischen Hellweg. Er verband den Rhein mit der Weser und war somit die wichtigste Ost-West-Verbindung in Mitteleuropa.

Spuren einer Straße durch die Jahrtausende

Seine Geschichte ist uralt: Schon in der jüngeren Steinzeit fand über ihn ein Güteraustausch statt. Zum Beispiel wurde die Verbreitung eines in Flandern geförderten Feuersteins über den Hellweg unterstützt.

Der Name der Handelsroute verweist sehr wahrscheinlich auf eine seiner wichtigsten Eigenschaften: Licht. Als heller und breiter Weg, der dauerhaft von Busch und Gestrüpp freigehalten wurde, konnten ihn Kaufleute relativ sicher bereisen – ohne von unliebsamen Überraschungen bedroht zu werden. So konnten die Handeltreibenden die Wegstrecke, die Teil einer 3000 Kilometer langen Handelsroute von Brügge bis ins west-russische Nowgorod war zügig bereisen.

Waren wurden damals vor allem mit Pferdekutschen und Eseln über den Hellweg transportiert. Bildquelle: pixabay.de
Waren wurden damals vor allem mit Pferdekutschen und Eseln über den Hellweg transportiert. Bildquelle: pixabay.de

Hellweg – eine historische Handelsstraße

Auf ihrem Weg lagen alte Kaufmannsstädte wie zum Beispiel Duisburg, Essen, Dortmund, Soest und Paderborn, allesamt verbunden durch den Handelsweg und die Jahrhunderte alte Tradition der Salzgewinnung. Vor allem Soest war stark auf diesem Gebiet – seine Bewohner gewannen schon im 6. Jahrhundert das „weiße Gold“ aus einer eigenen Saline und so entwickelte sich Soest zur ersten Metropole der Region. Im benachbarten Bad Sassendorf sprudelt die gesunde, salzhaltige Sole bis heute für Erholungssuchende und Kururlauber.

Ein weiterer besonderer Bodenschatz des Hellweg-Landes sind die tonhaltigen Kalkstein- Vorkommen um Geseke, Erwitte und Anröchte. Man brannte traditionell daraus Kalk und lernte später, dass sich das örtliche Gestein ausgezeichnet als Rohstoff zur Herstellung des Portlandzementes eignet, der auch unter Wasser abbindet.

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Im 20. Jahrhundert zerstückelte die Route zunehmend bevor sie nach der europäischen Grenzöffnung wieder zu einer der wichtigsten europäischen Transitstrecken wurde. In Deutschland bildet sie als Bundesstraße 1 von Aachen über Düsseldorf kommend, bildet sie heute die Hauptstraße des Ruhrgebiets – von Duisburg über Essen nach Dortmund: die Trasse des alten Hellwegs.

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