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Wissen Sie, womit sich ein Glaziologe beschäftigt? Wir mussten das erst einmal recherchieren. Nun wissen wir, dass die lateinische Bezeichnung Glaziologie für Gletscherkunde steht.

Als Klimaforscher untersucht der Glaziologe, wie sich Eis in Gletschern und Böden verhält. Bei der Glaziologie handelt es sich um eine interdisziplinäre Wissenschaft, sie berührt also mehrere Geo- und Biowissenschaften. Folglich gibt es keinen eigenen Studiengang der Glaziologie, sondern lediglich vertiefende Schwerpunkte. Wen die Studien von Eis und Schnee faszinieren, muss für seine Ausbildung meist eine weite Reise auf sich nehmen.

Seit wann erforscht die Menschheit Gletscher?

Der Glaziologe ist der Erforscher des Eises und der Gletscher. Bildquelle: Pixabay.de
Der Glaziologe ist der Erforscher des Eises und der Gletscher. Bildquelle: Pixabay.de

In der Schweiz entstand die Wissenschaft in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der schweizerische Naturforscher und Professor Horace Bénédicte de Saussure war einer ihrer Urväter.

Nach Studien im Berner Oberland entstand dort 1840 die erste Forschungsstation, um dem Geheimnis der kalten Riesen weiter auf die Spur zu kommen. Seit 1880 gibt es in der Schweiz genaue Aufzeichnungen zur Änderung der Länge von Gletscherzungen. Einflüsse des Klimawandels lassen sich somit dokumentieren. Im Jahr 1893 erarbeiteten Gletscherforscher in der Schweiz das erste wissenschaftliche Berechnungsmodell. Zürich ist der Sitz des Welt-Gletscher-Beobachtungsdienstes, der in über 30 Ländern der Welt aktiv ist.

Heute noch sind die Gletscherkundler der Schweiz führend. Sie exportieren ihr Wissen auch nach Peru oder Indien. Beide Länder sind durch den Rückgang von Gletschern unmittelbar betroffen.

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Gletscher zeigen den Zustand des Weltklimas

Der Erhalt der Gletscher ist maßgeblich mit verantwortlich für das Gesamtklima der Erde. Bildquelle: Pixabay.de
Der Erhalt der Gletscher ist maßgeblich mit verantwortlich für das Gesamtklima der Erde. Bildquelle: Pixabay.de

Zur Diskussion über schmelzende Gletscher gehört, dass sie rund 70 Prozent des weltweiten Vorkommens an Süßwasser speichern. Gletscher werden auch Fieberthermometer des Weltklimas genannt. Für einen drastischen Vergleich dient die Summe des Eises der Antarktis. Würde dieses komplett schmelzen, könnten die freigesetzten Wassermassen den Meeresspiegel um unvorstellbare 58 Meter steigen lassen. Dieser Effekt würde – wenn überhaupt – über Jahrhunderte hinweg sichtbar. Dennoch zeigt sich, wie wichtig der Erhalt der Gletscher ist und wie wichtig die Wissenschaft der Gletscherforscher für die Menschheit.

Der größte deutsche Gletscher Schneeferner auf der Zugspitze mutet bescheiden an gegenüber den deutlich größeren Gletschern in Norwegen oder Island oder gar in der Antarktis. Das ewige Eis eines Gletschers übt auf die meisten Menschen große Faszination aus. Damit uns dieser beeindruckende Anblick noch lange erhalten bleibt, sollten wir alles dafür tun, die Klimaerwärmung nicht weiter voranzutreiben.

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