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Sie schwingt sich grau und majestätisch von Blasewitz nach Loschwitz – die Loschwitzer Brücke in Dresden oder auch Das Blaue Wunder genannt. Bekannt ist sie vor allem wegen ihrer erstaunlichen Tragkraft und ihrem Anstrich.

Das Blaue Wunder trägt ihre Last ohne Pfeiler im Flussbett!

Ihre Belastungsprobe bestand die Stahlbrücke, die zunächst „König-Albert-Brücke“ genannt wurde, am 15. Juli im Jahre 1893: Nachdem man zwei Jahre an dem über zwei Millionen Mark schweren Projekt gebaut hatte, ließ man vier Tage lang alle schweren Fahrzeuge, die man auftreiben konnte, die Brücke überqueren. Straßenbahnen, mit Steinen beladen, Kutschen und Walzen von Pferden gezogen, das Dresdner Jägerbataillon – sie alle traten den Beweis an: Das Blaue Wunder trägt die Last auch ohne Pfeiler im Flussbett!

Künftig wurde der Gang oder die Fahrt zur Elbe kostenpflichtig, jeder der den Fluss über die Loschwitzer Brücke überquerte entrichtete eine Benutzungsgebühr, die sich danach richtete, ob er Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrer oder in Begleitung eines Zugpferdes war. Die Maut war erfunden und die Refinanzierung der so überraschend stabilen Brückenkonstruktion gesichert.

Nicht jeder mag die Stahkonstruktion des Architekten Klaus Koepke. Quelle: Shutterstock.com
Nicht jeder mag die Stahkonstruktion des Architekten Klaus Koepke. Quelle: Shutterstock.com

Das Übel des unterschiedlichen Geschmacks

Architekt Klaus Koepke erntete jedoch nicht nur Lob für die Verbindung der Dresdner Stadtteile Blasewitz und Loschwitz. Das insgesamt 280 Meter lange Bauwerk war vor allem anderen Architekten ein Dorn im Auge: „Dass die Landschaft durch die Eisenkonstruktion sehr beeinträchtigt sei“ befand 1933 der Dresdner Architekt Karl Emil Scherz und sprach sich für den Abbruch der Brücke zugunsten der „Wiederherstellung des Landschaftsbildes“ aus.

Aber die Dresdner liebten die Brücke. Einige von ihnen lehnten sich sogar gegen Ende des Zweiten Weltkriegs beim Rückzug der Wehrmacht gegen eine Sprengung auf – erfolgreich.

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Inzwischen hat die historische Brücke zwar an Tragkraft eingebüßt, bis mindestens zum Jahr 2025 ist sie jedoch noch befahrbar – und bis dahin wird sie weiter überleben! Zeit genug für Sie eine Reise nach Dresden zu planen, eine Schifffahrt zu machen und sich die Brücke noch einmal persönlich anzusehen!

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