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„Wo hab ich denn nur wieder meine Brille gelassen?“ – Sicherlich kennen Sie diese oder ähnliche Situationen, in denen Sie Alltagsgegenstände suchen und ihr Gedächtnis sie im Stich lässt. Nicht selten werden dabei ganze Wohnräume auf den Kopf gestellt, bis sich die Brille schließlich genau dort findet – nämlich auf dem Kopf.

Bei der Lösung von den kleinen und größeren Alltagsproblemen hilft dem Gedächtnis unsere mentale Leistungsfähigkeit. Also beispielsweise unser Erinnerungsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und auch die Fähigkeit Rückschlüsse zu ziehen. Dabei unterstützt uns auch unser Erfahrungsschatz. Je älter wir sind, desto größer ist das Repertoire an Wissen, auf das wir zurückgreifen können. Das Gehirn folgt dabei Mustern, die wir uns im Laufe der Jahre erarbeitet haben. Um verlorene Gegenstände wie beispielsweise auch Schlüssel wieder ausfindig zu machen, hilft es nur selten, hektisch potentielle Fundorte zu durchwühlen, stattdessen hilft es vor allem Ruhe zu bewahren und strategisch an das Problem heranzugehen. Viele glauben, dass unsere grauen Zellen im zunehmenden Alter automatisch an Leistungsfähigkeit verlieren. Doch so ist es in Wahrheit nicht. Das Potential unserer mentalen Fähigkeiten muss nur richtig ausgeschöpft werden.

Warum lässt das Gedächtnis nach?

Wissenschaftliche Untersuchungen lassen vermuten, dass der Höhepunkt unserer geistigen Fähigkeiten bereits mit einem Alter von rund 22 Jahren erreicht ist. Spätestens im dritten Lebensjahrzehnt beginnt dann das langsame Nachlassen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Die individuell festgestellten Alterungstrends sind dabei allerdings sehr unterschiedlich. Daher liegt die Vermutung nahe, kognitive Defizite seien nicht allein eine Frage des Alters, sondern vielmehr eine Folge der körperlichen Gesundheit und allgemein des individuellen Lebensstils.

Kreuzworträtsel und Co. helfen, dass Gedächtnis zu trainieren. Quelle: Shutterstock.com
Kreuzworträtsel und Co. helfen, dass Gedächtnis zu trainieren. Quelle: Shutterstock.com

Es ist zwar wissenschaftlich belegt, dass die Verarbeitungsgeschwindigkeit von neuen Informationen im fortgeschrittenen Alter nachlässt. Doch das menschliche Gehirn reagiert hierauf flexibel: Es entwickelt neue Strategien, um diese Defizite über andere Wege auszugleichen. Die Fähigkeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und diese erfolgreich zu meistern, nimmt im fortgeschrittenen Alter damit sogar weiter zu. Denn ein großer Erfahrungsschatz kann vor allem beim Lösen geistiger Aufgaben den entscheidenden Vorteil bringen.

Das Gehirn eines älteren Erwachsenen verfügt über weitaus mehr miteinander verknüpfte Informationen, als das leistungsstarke Gehirn eines jungen Menschen. Bei guter mentaler Fitness können die vorhandenen Informationen zu neuen Denk- und Aktionsmustern abstrahiert werden. Stellen Sie sich folgendes vor: Sie kochen ein Gericht und halten sich dabei an eine bestimmte Rezeptvorgabe. Plötzlich stellen Sie fest, dass Ihnen eine der Zutaten fehlt. Ein erfahrener Koch ist dazu in der Lage, die Funktion der fehlenden Zutat zu bestimmen und diese gegebenenfalls durch eine alternative Zutat zu ersetzen. Einem unerfahrenen Koch bleibt dagegen lediglich der Versuch, das Gericht auch ohne die fehlende Zutat zu zubereiten.

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Wie flexibel das Gehirn arbeitet, ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch eine Frage der Übung.

Einige Forscher vermuten sogar, dass die mentale Leistungsfähigkeit älterer Menschen aus dem Grund nachlässt, weil sie selbst daran glauben und sich selbst keinen neuen Aufgaben stellen. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten sogar daraufhin, dass kognitive Defizite nicht etwa durch einen unvermeidlichen altersbedingten Zerfall entstehen. Die Annahme ist, dass sie auch als Folge eines mangelnden Gebrauchs entstehen.

Nicht nur der Körper, auch der Geist benötigt stetiges Training um in Form zu bleiben. Um das zu erreichen, sollten Sie Ihren Alltag möglichst abwechslungsreich gestalten. Diskutieren Sie mit Freunden, besuchen Sie Ausstellungen und Konzerte. Scheuen Sie keine neuen Herausforderungen wie etwa das Erlernen einer Fremdsprache, und machen Sie sich bewusst, dass es ganz normal ist, wenn der Lernprozess länger dauert. Auch mit kleinen Konzentrationsübungen wie dem Lösen von Kreuzworträtseln fördern Sie den Aufbau Ihrer mentalen Leistungsfähigkeit. Mit regelmäßigen Impulsen und neuen Denkanstößen, ausreichend Bewegung und einer gesunden Ernährung kann das Leistungsniveau unseres Gehirns durchaus auch bis ins hohe Alter voll ausgeschöpft werden.

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