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Ältere Menschen leiden nicht öfter unter Asthma als jüngere. Der Anteil von Asthmatikern unter den Über-65-Jährigen entspricht ungefähr dem Anteil von Asthmatikern an der Gesamtbevölkerung. Asthma ist allerdings für Senioren riskanter als für Menschen in den Zwanzigern und Dreißigern. In diesem Artikel erfahren Sie, was man bei der Behandlung von Asthma in späteren Lebensjahren besonders beachten sollte.

Symptome und Diagnose

Die Anzeichen und Symptome sind bei allen Altersgruppen gleich. Sie umfassen Kurzatmigkeit, Husten, das typische Keuchen und ein Engegefühl in der Brust. Manchmal entwickelt sich Asthma auch erst sehr spät im Leben. Die Ärzte sprechen dabei von „Spätasthma“.

Für die Diagnose wird Sie ein Arzt normalerweise zu Ihrer Krankengeschichte und Krankheiten im Familienkreis befragen. Außerdem sind Lungenfunktionstests nötig. Bei älteren Erwachsenen kann es schwieriger sein, Asthma zu diagnostizieren, weil sie häufig auch andere gesundheitliche Probleme haben. Deshalb wird Asthma bei älteren Patienten unterdiagnostiziert und unterbehandelt.

Zu den Problemen, die die Diagnose von Asthma bei älteren Erwachsenen erschweren können, gehören Probleme bei der Durchführung von Lungenfunktionstests, Medikamente für andere Erkrankungen und andere altersbedingte Gesundheitsprobleme, die mit Asthma verwechselt werden können, beispielsweise COPD und andere Lungenkrankheiten. Einige Medikamente, die ältere Erwachsene einnehmen, können Nebenwirkungen haben, die asthmaähnliche Symptome hervorrufen oder Asthma verschlimmern. Dazu gehören Herzmedikamente, Betablocker, ACE-Hemmer und einige Diuretika.

Asthmabehandlung bei älteren Erwachsenen

Grundsätzlich unterscheidet sich die Asthmabehandlung bei älteren Menschen nicht von der Therapie jüngerer Asthmatiker. Dazu gehört die Vorbeugung durch Vermeiden von Asthmaauslösern. Alle Asthmatiker sollten wissen, was ihr Asthma auslöst und bei Unklarheiten Allergietests machen. Mögliche Auslöser sind virale Infektionen der Atemwege, körperliche und psychische Belastungen, kalte und trockene Luft, Allergene, Reizstoffe, Rauch und bestimmte Medikamente.

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Die zweite Säule der Behandlung sind Asthmamedikamente, die man genau wie verordnet anwenden sollte. Die Art der Behandlung hängt von der Schwere des Asthmas und anderen gesundheitlichen Faktoren ab. Die wichtigsten Arten von Asthmamedikamenten sind Reliever zur Linderung akuter Symptome und Controller zur Vorbeugung.

Zu den Relievern gehören kurzwirksame Medikamente wie Salbutamol oder Inhalatoren mit Albuterol, sowie länger wirksame Medikamente wie Salmeterol und Formoterol. Da alle diese Medikamente verschreibungspflichtig sind, wird es nicht möglich sein, beispielsweise einen Salbutamol-Spray rezeptfrei zu kaufen, um die Symptome schnell loszuwerden.

Eine Asthmabehandlung mit Medikamenten ist eine langfristige Angelegenheit, deren Erfolg vor allem von der richtigen Anwendung eines Controllers abhängt. Zur langfristigen Vorbeugung müssen die meisten Asthmatiker ein inhalatives Kortikosteroid (beispielsweise Budesonid, Ciclesonid oder Fluticasonfuroat) verwenden. Diese Medikamente reduzieren Entzündungen in den Atemwegen, was das Risiko eines Asthmaanfalls deutlich verringert. Bei den meisten Patienten reicht schon eine niedrige Dosis aus, um die Asthmasymptome zu kontrollieren.

Kortikosteroide werden manchmal mit einem lang wirksamen Beta-Agonisten kombiniert, weil diese Kombination als wirksamer für die Asthmakontrolle gilt. Beispiele für solche Kombipräparate sind Foster und Inuvair.

In der akuten Phase von Asthma kann die Atemmaske eine gute Alternative zum Inhalator sein sein. Bildquelle: © Andrej Lisakov / Unsplash.com
In der akuten Phase von Asthma kann die Atemmaske eine gute Alternative zum Inhalator sein sein. Bildquelle: © Andrej Lisakov / Unsplash.com

Besonderer Herausforderungen bei der Behandlung älterer Asthmatiker

Ältere Erwachsene haben stärkere Asthmasymptome und sie sterben öfter an Asthma als jüngere Menschen. Es ist außerdem weniger wahrscheinlich, dass sie die richtige Diagnose und Behandlung bekommen. Des Weiteren haben sie spezielle sozioökonomische Probleme, die sich auf die Asthmabehandlung auswirken.

Ältere Menschen mit Arthritis tun sich schwerer bei der Verwendung von Inhalatoren. Ärzte verschreiben solchen Patienten oft einen Vernebler, dessen Anwendung einfacher ist.

Die besonderen Herausforderungen für ältere Erwachsene umfassen:

  • Veränderungen in der alternden Lunge
  • Reduzierte geistige und motorische Fähigkeiten
  • Unklarheiten hinsichtlich der Behandlung
  • Kosten für Medikamente
  • Begrenztes Einkommen
  • Umgang mit anderen chronischen Krankheiten
  • Mangelnde Datenlage bei klinischen Studien (die oft keine Senioren als Probanden enthalten)

Gemeinsam mit einem erfahrenen Arzt einen Behandlungsplan entwickeln

Die Entscheidung, wie lange und in welcher Dosierung ein Medikament verwendet wird, sollte immer von einem erfahrenen Arzt getroffen werden. Es ist sehr empfehlenswert, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt einen Asthma-Aktionsplan zu erstellen. Dort steht verzeichnet, wann Sie Ihre Medikamente nehmen müssen und was im Notfall zu tun ist.

Sobald eine wirksame Behandlung gefunden ist, sollten Sie die Medikamente zur Vorbeugung auch dann genau wie verschrieben anwenden, wenn Sie keine Symptome haben. Asthma ist eine chronische Krankheit, die sich immer noch nicht heilen lässt. Mit der richtigen Behandlung kann man damit allerdings auch im Alter ein aktives Leben führen.

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