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Vom Wert der familiären Vertrautheit und den Schwierigkeiten, mit ihr umzugehen. Der weltweite Aktionstag rückt am 15. Mai die Familie in den Mittelpunkt.

Was hält die Familie zusammen? Die gemeinsame Abstammung? Die Stimme des Blutes? Das allein kann’s nicht sein. Es fehlt die Gemeinsamkeit der kleinen Hauserlebnisse. Und die sind es, die die Familie zu einer kompletten Einheit zusammenschweißen, mit Verlaub zu sagen. Familienmitglieder sind alte Kriegskameraden. Denn die Vertraulichkeit zwischen den Angehörigen desselben Familienstammes, eine Vertraulichkeit, die dem anderen noch die Haut abschält, um zu sehen, was darunter ist, stammt daher, dass alle Beteiligten, Schulter an Schulter und Unterhose an Unterhose den Stürmen des Lebens getrotzt haben.” – Kurt Tucholski 1923

Dieses Zitat des Schriftstellers steht bezeichnend für die Motivation des Internationalen Tages der Familie. Als offizieller Gedenktag, geschaffen 1993 durch die Vereinten Nationen, findet er jedes Jahr am 15. Mai statt.

Tag der Familie soll an Gleichberechtigung erinnern

Damit will man weltweit an die Bedeutung der Familie als elementare Einheit der Gesellschaft erinnern und ihre Rolle in dieser unterstreichen. Die öffentliche Unterstützung für die Familie soll so verstärkt werden und gesellschaftliche Aspekte wie Gleichberechtigung, das Recht auf freie Wahl des Ehepartners und Kinder- und Frauenrechte angesprochen werden.

Auch wenn es manchmal knallt - der internationale Tag der Famile soll an den Wert der Familie erinnern. Quelle: pixabay.de
Auch wenn es manchmal knallt – der internationale Tag der Famile soll an den Wert der Familie erinnern. Quelle: pixabay.de

Jeder, der in einer Familie aufgewachsen ist, weiß intuitiv, was Familie ist. Aber auf was stützt sich diese Empfindung? Stützt sie sich auf Blutsverwandtschaft? Stützt sie sich auf Erziehung und Prägung? Soziologisch betrachtet stützt sich der Begriff der Familie auf eine Lebensgemeinschaft (lat. familia = Hausgemeinschaft). Diese kann durch eine Partnerschaft, eine Heirat oder durch Verwandtschaft begründet werden.

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Traditionell stützt sich die Familie in unserem westlichen Kulturkreis auf Verwandtschaft, meist bestehend aus Eltern und Kindern. Diese sogenannte Kernfamilie ist das überwiegend vorkommende Modell. Und die sucht man sich nicht aus.

Für so manchen eine Hassliebe

Die einen sind glücklich mit der Familie, in die sie hineingeboren wurden oder die sie gegründet haben, andere sind eher genervt von den übrigen Familienmitgliedern, von ihrer Art, sich ins eigene Leben einzumischen und die individuelle Identität zu penetrieren. So oder ähnlich war wohl die Leseart von „Familie“ für den Philosophen Friedrich Nietzsche. Er sagte:

Die Griechen, die so gut wussten, was ein Freund ist, haben die Verwandten mit einem Ausdruck bezeichnet, welcher der Superlativ des Wortes ›Freund‹ ist. Dies bleibt mir unerklärlich.

Aber auch, wer solch ein negatives Bild vom verwandtschaftlichen Familiendasein hat, der hängt irgendwie an seiner Familie. Sie ist irgendwie Teil des Universums, wie es Kurt Tucholski gekonnt zum Ausdruck bringt, wenn er sagt, dass zwischen Familienmitgliedern eine solche Vertraulichkeit herrsche, weil sie den Stürmen des Lebens Schulter an Schulter und Unterhose an Unterhose getrotzt haben. Und diese Erfahrung, gemeinsam durchs Leben zu gehen macht die Familie so wichtig.

Versuchen Sie also am 15. Mai einfach, den Wert ihrer „Kriegskameraden“ für sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und befolgen Sie den Ratschlag Albert Einsteins: „Freut euch mit euren Familien im wunderbaren Land des Lebens!“

 

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