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Gerade im Winter, wenn sich der Garten in der Ruhephase befindet, hat man Zeit neue Pläne zu schmieden. Eingekuschelt auf dem Sofa bei einer Tasse Tee stöbere ich gerne in Gartenbüchern und Zeitschriften und hole mir Inspirationen für die Gartengestaltung. Die Ideen gehen mir nie aus und so starte ich jedes Jahr in die Gartensaison mit neuen Projekten. Sei es für die Neugestaltung eines Beetes oder für eine neue Sitzecke, bis hin zu den großen Wünschen nach einem Pavillon oder Gartenhaus. Bis zum Frühjahr bleibt nun genügend Zeit, an der Umsetzung zu arbeiten. Haben Sie auch schon Pläne für den Frühling?

Der Garten als Wohnumfeld

Der Garten ist für viele von uns vor allem im Alter wahre Medizin. Bildquelle: shutterstock.com
Der Garten ist für viele von uns vor allem im Alter wahre Medizin. Bildquelle: shutterstock.com

Gerade als Architektin mit dem Fokus auf Bauen mit Komfort und Barrierefreiheit, kommt dieser Aspekt natürlich auch in der Gartengestaltung nicht zu kurz. Denn oft wird der Außenbereich bei der Wohnumfeldanpassung stiefmütterlich behandelt, obwohl für viele Ältere gerade ein Garten ganz wichtig für die Lebensqualität ist. So kann man auch im Außenbereich einiges dafür tun, um möglichst lange Freude daran zu haben.

Das fängt bei der Zugänglichkeit an. Die Übergänge zu Terrasse und Balkon sollten möglichst schwellenfrei gestaltet sein. Nur so ist ein Zugang nach draußen auch ohne Hilfe jederzeit möglich. Die Türbreite sollte im Lichten mindestens 80 cm betragen, um auch mit einer Gehhilfe oder dem Rollator bequem nach draußen zu kommen. Auf dem Balkon selbst sind die Bewegungsflächen wichtig, um sich drehen und wenden zu können. Die Brüstung sollte zum Teil durchsichtig ausgeführt sein, um auch im Sitzen eine Aussicht zu haben. Eine Außensteckdose und eine Wandleuchte gehören zur Standardausstattung. Sinnvoll ist ein zusätzlicher Wasseranschluss.

Die richtige Gestaltung

Denken Sie bei den Wegen daran, dass diese ggf. auch mit einem Rollstuhl oder Rollator befahrbar sind. Bildquelle: shutterstock.com
Denken Sie bei den Wegen daran, dass diese ggf. auch mit einem Rollstuhl oder Rollator befahrbar sind. Bildquelle: shutterstock.com

Jetzt kann man natürlich einen bestehenden Balkon nicht eben mal umbauen. Was aber immer machbar ist, ist eine pflegeleichte Bepflanzung zu wählen, die man auch im Sitzen erreichen kann. Hierbei helfen Wandhalterungen, Pflanzbänke, hohe Töpfe und Kästen. Die Möblierung sollte leicht zu pflegen und möglichst klappbar sein. Das gleiche gilt natürlich auch für die Terrassenbesitzer.

Unter dem Komfort Aspekt kann man sich bei der Gartenarbeit das Leben deutlich erleichtern. Das Schleppen von Gießkannen kann man mit einer automatischen Bewässerungsanlage umgehen und das Rasenmähen kann ein Rasenmäherroboter übernehmen. Das Tor zum Grundstück und das Garagentor können mit einem elektrischen Antrieb versehen werden. So bleibt mehr Zeit für das Genießen des Gartens.

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Hätten Sie daran gedacht?

Statten Sie den Garten mit kleinen Solarlampen aus, dann verhindern Sie Stolperfallen bei Dunkelheit. Bildquelle: shutterstock.com
Statten Sie den Garten mit kleinen Solarlampen aus, dann verhindern Sie Stolperfallen bei Dunkelheit. Bildquelle: shutterstock.com

Sitzplätze bilden Ruheinseln im Garten. Die Wege dorthin sollten idealerweise breit genug sein für einen Rollator, eben und mit rutschhemmendem Belag versehen. Stufen und Höhenunterschiede können mit Hilfe von Anböschungen oder Rampen umgestaltet werden. Hierbei ist auf ein entsprechendes Gefälle zu achten. Ein unebener Pflasterbelag mit breiten Fugen erschwert nicht nur das Schieben, sondern birgt erhebliche Sturzgefahr. Als Sturzprophylaxe sollte auch eine gute Beleuchtung gesehen werden. Diese kann ebenfalls automatisch über einen Dämmerungssensor gesteuert werden.

Beete können auch als Hochbeete angelegt werden. Es gibt ein großes Angebot an Bausätzen und fertig montierten Modellen zu kaufen. Diese Hochbeete gibt es sogar als unterfahrbare Modelle, so dass selbst ein Rollstuhlfahrer daran arbeiten kann. Bei einer Bepflanzung mit Kräutern werden alle Sinne angesprochen und ergänzen zudem den Speisezettel. Ergonomisch gestaltete Werkzeuge erleichtern hierbei die Arbeit.

Hochbeete können die Gartenarbeit deutlich erleichtern. Bildquelle: Pixabay.de
Hochbeete können die Gartenarbeit deutlich erleichtern. Bildquelle: Pixabay.de

Garten als Medizin

Das Hobby an der frischen Luft hat eindeutig gesundheitliche Aspekte. Die Freude an der Natur und dem Erleben der Jahreszeiten hat schon fast therapeutischen Charakter. Ein Sprichwort besagt „Einen Garten zu pflanzen heißt an Morgen zu glauben.“ Er bietet einen Wohlfühlort und unterstützt ganz nebenbei die Koordination und die Beweglichkeit. Die Befriedigung etwas mit seiner Hände Arbeit geschaffen zu haben und die Freude am Wachsen und Blühen, sind der Lohn für die Hege und Pflege in der Wachstumsphase.

Ein eigener Balkon oder ein Garten bereichern das Leben im Alter und halten fit und agil. Kopf und Hand werden gefordert und unterstützen somit das Ziel, möglichst lange selbstbestimmt im eigenen Zuhause leben zu können.

Herzlichst

Ihre Sabine van Waasen

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