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Immer mehr Deutsche arbeiten über ihren 65. Geburtstag hinaus. Wichtigster Grund ist nicht das liebe Geld, sondern die Freude am Job.

Nur schleichend in die Rente

2015 hatten etwa 665.000 von rund vier Millionen 65- bis 70-Jährigen noch einen Job. Das sind mehr als doppelt so viele als vor fünf Jahren. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der Initiative „7 Jahre länger“ auf Basis von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Immer mehr Deutsche entscheiden sich für einen schrittweisen Übergang in die Rente. Quelle: Shutterstock.com
Immer mehr Deutsche entscheiden sich für einen schrittweisen Übergang in die Rente. Quelle: Shutterstock.com

Woran liegt das? „Gesundheit und Bildung tragen entscheidend dazu bei, dass Menschen sich nicht „schlagartig“ aus dem Erwerbsleben verabschieden. Immer häufiger bleiben sie auch im Ruhestand ihrer Organisation und ihrem Metier verbunden. Das hält geistig fit, die erlebte Wertschätzung steigert das Wohlbefinden und fördert die Gesundheit. Wertvolles Erfahrungswissen bleibt nutzbar und die Gesellschaft profitiert von gesünderen „Alten“ allemal“, erläutert Prof. Dr. Christian Stamov-Roßnagel vom Jacobs Center on Lifelong Learning der Jacobs University Bremen die Gründe.

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung erstellte in Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten wie der Jacobs University 2013 die Studie „Erwerbsarbeit und informelle Tätigkeiten der 55-70-Jährigen in Deutschland“. Dafür wurden von Januar bis März 2013 insgesamt 5.002 zufällig ausgewählte und somit für die Bundesrepublik repräsentative Personen zwischen 55 und 70 Jahren telefonisch interviewt.

Wichtigster Grund: Spaß an der Arbeit

Den erwerbstätigen Ruheständlern wurden verschiedene Gründe für das Ausüben ihrer Tätigkeit vorgelegt, zu denen sie sich zustimmend oder ablehnend äußern konnten. Die wichtigsten Gründe und Motive sind:

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Spaß an der Arbeit, auch im Alter. Quelle: Shutterstock.com
Spaß an der Arbeit, auch im Alter. Quelle: Shutterstock.com
  • Spaß an der Arbeit, soziale Kontakte pflegen, geistig fit bleiben, Weiterentwicklung bzw. Weiterbildung und einen geregelten Tagesablauf haben.
  • Aspekte der Gegenseitigkeit im sozialen Austausch wie das Gefühl gebraucht zu werden, Geld verdienen, Anerkennung/Wertschätzung erfahren, Weitergabe von Wissen und Erfahrung.

Es zeigte sich, dass der Spaß an der Arbeit mit deutlichem Abstand an erster Stelle steht. Interessanterweise liegt zum Beispiel die Zustimmung zu der Aussage des Geldverdienens im Mittelfeld.

Arbeitszeit zwischen 5 und 10 Stunden pro Woche

Die Forscher interessierte auch, in welchem Umfang die erwerbstätigen Ruheständlerinnen und Ruheständler ihre berufliche Tätigkeit ausüben. Fast drei Viertel von ihnen sind bis zu 15 Stunden pro Woche erwerbstätig (73%), die meisten zwischen 5 und 10 Stunden pro Woche. Etwa jeder fünfte erwerbstätige Ruheständler bzw. jede fünfte Ruheständlerin arbeitet immerhin zwischen 15 und 35 Stunden pro Woche (21%).

Die Broschüre zur Studie erhalten Sie hier

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