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Der US-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent gehört zu den einflussreichsten Regisseuren des zeitgenössischen amerikanischen Kinos. Kaum ein anderer hat die Kinogeschichte in den letzten 50 Jahren so geprägt wie Martin Scorsese. Am 17. November feiert der Ausnahmekünstler, der in New York geboren wurde, seinen 75. Geburtstag.

Von Taxi Driver mit Robert de Niro bis zu Departed mit Leonardo di Caprio: In den Filmen von Martin Scorsese mögen die Schauplätze und Zeiten wechseln, die Lebensthemen seiner Protagonisten aber ähneln sich. Das Verhältnis seiner filmischen Figuren untereinander ist geprägt von Misstrauen, Angst und Verrat einerseits und der Suche nach Sicherheit, Vertrauen und Nähe anderseits. Gewalt spielt eine zentrale Rolle, ebenso wie die Suche nach Spiritualität. Als Antihelden verkörpern die Hauptdarsteller häufig zur Gewalt neigende junge Männer auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Auf der Grundlage seines Interesses für die Motive menschlichen Handelns und für die Sprache des Kinos hat Martin Scorsese in den 50 Jahren seines Schaffens eine unverwechselbare filmische Handschrift entwickelt.

Erst Jesuitenschule, dann Filmstudium

Martin Scorsese ist aus Hollywood nicht wegzudenken und feiert jetzt seinen 75. Geburtstag. Bildquelle: shutterstock.com
Martin Scorsese ist aus Hollywood nicht wegzudenken und feiert jetzt seinen 75. Geburtstag. Bildquelle: shutterstock.com

Schauplatz der Filme ist häufig New York, insbesondere Little Italy, wo Scorsese in den 50er-Jahren als Sohn sizilianischer Einwanderer aufgewachsen ist. Dort lebte er mit seinem Bruder, seine Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen. Die italienische Großfamilie war für ihn neben der katholischen Kirche und der rauen Welt der Straßengangs der prägendste Einfluss. Schon in seinen frühen studentischen Kurzfilmen beschäftigte Scorsese sich mit der Lebenswelt der Immigranten. Zunächst aber entschloss er sich Priester zu werden. Nach dem Ausschluss aus der Jesuitenschule strebte er eine Ausbildung als Lehrer an, entschied sich aber dann 1960 für das Studium der Filmkunst. Währenddessen drehte Scorsese erste preisgekrönte Kurzfilme und schloss 1965 sein Bachelor-Studium ab. An seinem Spielfilmdebüt „Wer klopft denn da an meine Tür?“ (1967) arbeitete er vier Jahre lang.

„Taxi Driver“ wurde zum Welterfolg

Anfang der 1970er-Jahre schloss Martin Scorsese Freundschaft mit weiteren Vertretern des New Hollywood, Francis Ford Coppola, George Lucas, Steven Spielberg und Brian De Palma. Mit Hexenkessel drehte Scorsese 1973 seinen ersten kommerziell erfolgreichen Autorenfilm, der ihn und seinen Darsteller Robert De Niro schlagartig bekannt machte. Der große Durchbruch gelang Scorsese ein Jahr später mit „Alice lebt hier nicht mehr“ und mit dem Welterfolg „Taxi Driver“(1976), der beim Filmfestival von Cannes die Goldene Palme gewann. Scorsese wurde als wichtigster Filmemacher seiner Generation gefeiert, zwar blieben die großen Kassenerfolge aus, aber führte der Ruhm für Scorsese in die Drogensucht, Affären und manische Zustände. Sein Freund Robert de Niro redete ihm den Drogenmissbrauch aus und gemeinsam feierten sie weitere Erfolge mit Wie ein wilder Stier und dem authentischen Mafia Porträt Good Fellas.

“The Departed – Unter Feinden” – unter der Regie von Martin Scorsese. Bildquelle: Warner Bros. 2006.

Regie-Oscar für „Departed“ mit Leonardo di Caprio

Neben Kurzfilmen, Dokumentationen und TV-Produktionen hat Scorsese insgesamt 26 Spielfilme gedreht und obwohl er als einer der wichtigsten zeitgenössischen US-Filmemacher gilt, blieb ihm der Regie-Oscar lange Zeit verwehrt. Erst 26 Jahre nach seiner ersten Nominierung für „Wie ein wilder Stier“ gewann er 2007 den Academy Award für „Departed – Unter Feinden“ mit Leonardo Di Caprio in der Hauptrolle. Die deutsche Kineamthek in Berlin widmete Martin Scorsese 2013 eine Ausstellung, die das Spektrum von Scorseses Filmwerk dokumentierte, das von den experimentellen Anfängen über Dokumentar- und Musikfilme bis hin zum Psychothriller reicht. Auch der Einfluss von Werken des europäischen Autorenkinos und des klassischen Hollywood-Repertoires ist in seinem Werk erkennbar. Neben seinem künstlerischen Werk würdigte die Ausstellung außerdem Martin Scorseses Engagement für den Erhalt des internationalen Filmerbes, mit dem er eine Brücke zwischen der Geschichte und der Zukunft des Kinos schlägt.

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Tipp: Anlässlich des 75. Geburtstages von Martin Scorsese bieten viele kleine Kinos jetzt im November nochmal alte Scorsese Filme in ihrem Programm an!

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