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Die Weltmeere vermüllen so stark, dass in manchen Regionen ganze Müllteppiche treiben.. Quelle: The Ocean Cleanup Projekt
Das Ocean Cleanup Projekt will der Vermüllung der Weltmeere entgegen treten. Quelle: The Ocean Cleanup Projekt

Eine einzigartige Umweltschutz-Idee macht von sich reden. Boyan Slat, 21 Jahre alt, Gründer und Geschäftsführer von The Ocean Cleanup will die Meere vom Müll befreien – im großen Stil. Aktuell laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. 2020 soll das große Säubern dann starten.

Jedes Jahr bekommen die Ozeane Zuwachs – und zwar von acht Millionen Tonnen Plastik. Der meiste Müll sammelt sich im Pazifischen Ozean und bildet einen regelrechten Plastikteppich zwischen Kalifornien und Hawaii. Kreisende Wind- und Wasserströmungen sorgen dafür, dass der Müllstrom hier niemals versiegt. Und auch im Südpazifik, im Atlantik und im Indischen Ozean sammelt sich der Müll in Abfallwirbeln.

Schon jetzt sterben jährlich etwa eine Million Seevögel und 100 000 Meeressäuger an der Kunststoff-Verschmutzung. Giftige Stoffe, die aus dem Plastik austreten kommen in die Nahrungskette und gefährden so auch die menschliche Gesundheit. Boyan Slat aus Holland hat beschlossen, dagegen etwas zu tun. 2013 brach er sein Luft- und Raumfahrtstudium ab und initiierte mit The Ocean Cleanup ein Projekt, das das Ziel verfolgt, den Müll aus den Meeren zu fischen.

Hört sich verrückt an? – Ist es auch.

Der Müll soll von der Meeresströmung in Auffangbarrieren getrieben werden. Quelle: The Ocean Cleanup Projekt
Der Müll soll von der Meeresströmung in Auffangbarrieren getrieben werden. Quelle: The Ocean Cleanup Projekt

Die Strategie des jungen Unternehmers ist, das Plastik dort aus dem Ozean zu filtern, wo die Meeresströmungen es konzentrieren. Das soll durch eine kilometerlange Anlage aus schwimmenden Barrieren geschehen. Eine Art Turm, der in der Erde verankert wird, hält je zwei
50 Kilometer lange Arme. Diese bilden einen Trichter, der den Müll auffängt, der dann durch die Strömung zum Zentrum der Anlage getrieben wird. Gesammelt und komprimiert wird er dort auf ein Schiff geladen, das ihn in zum Recycling an Land bringt. So könnte innerhalb weniger Jahre über die Hälfte des Plastikmülls allein von dem Plastikteppich im Pazifischen Ozean entsorgt werden.

Wissenschaftler und Ingenieure aus aller Welt engagieren sich mittlerweile bei The Ocean Cleanup, erstellen Machbarkeitsstudien, erfassen das Ausmaß der marinen Vermüllung und tüfteln an der Technologie, die die Meere vom Plastikschrott befreien soll.

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Der Ocean Cleanup soll die Weltmeere entmüllen

An Land soll der Müll dann sortiert und recycelt werden. Quelle: The Ocean Cleanup Projekt
An Land soll der Müll dann sortiert und recycelt werden. Quelle: The Ocean Cleanup Projekt

Im August 2015 führte eine Expedition aus 30 Schiffen das Team direkt in den pazifischen Müllstrudel. Man wollte es genau wissen: Wieviel Plastik treibt sich da herum? Das Ergebnis nach einem Expeditions-Monat erschreckt: Der Müllstrudel hat unglaubliche Ausmaße angenommen. 2020 will man hier mit den Säuberungsarbeiten beginnen. In Japan wird es schon deutlich früher losgehen. Vor der Küste der Insel Tsushima, zwischen Japan und Südkorea, soll im nächsten Jahr bereits die erste Müllfang-Anlage installiert werden.

Realisiert werden kann das Projekt vor allem durch zahlungskräftige Sponsoren, die an die Idee glauben. So wie Marc Benioff, milliardenschwerer Gründer und Manager des Unternehmens Salesforce. Als einer der Hauptsonsoren machte er auf der letzten Pressekonferenz in San Francisco deutlich:

„Der Schutz der Ozeane sollte für die Erdbewohner Priorität haben. The Ocean Cleanup hat einen innovativen Ansatz entwickelt um eine unserer wertvollsten Ressourcen, den Ozean, zu erhalten und dies als globale Herausforderung publik zu machen.“

Weitere Informationen zu The Ocean Cleanup finden Sie auf der Projekt-Homepage (Englisch).

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