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Die Töpferin Hedwig Bollhagen schuf ein Alltagsgeschirr, das nicht alltäglich war. Sie entwickelte einen unverwechselbaren Stil und war 67 Jahre lang Chefin ihrer eigenen Werkstatt.

Mit Fachwissen zum Erfolg

Hedwig Bollhagen wurde 1907 in Hannover geboren. Als junge Frau ging sie einen für die damalige Zeit sehr unüblichen und selbstbewussten Weg. Sie wanderte allein durch Deutschland und lernte ihr Handwerk in unterschiedlichen Töpfereien, an der Keramikfachschule Höhr-Grenzhausen und der Karlsruher Majolikamanufaktur. Mit 27 Jahren übernahm sie die Marwitzer Werkstätten, die in Oberkrämer, knapp 15 Kilometer von der nördlichen Stadtgrenze Berlin´s entfernt, ansässig sind. Diese leitete sie bis zu ihrem Tod in 2001.

Hier begann ihre Erfolgsgeschichte, indem sie bezahlbares Gebrauchsgeschirr von Hand fertigte und bemalte. Die Produktpalette reichte vom Speise- oder Teeservice bis zu Vasen, Eierbechern oder Salzstreuern, später kam auch Garten- und Baukeramik hinzu. „Egal, ob es um Töpferei oder technische Details ging, ihr konnte keiner etwas vormachen “, erinnerte sich in einem Zeitungsinterview ihr Ingenieur Hermann Tornow, der sich um die Maschinen kümmerte. Auch noch mit 90 Jahren stand Hedwig Bollhagen jeden Morgen in der Werkstatt.

Das Zeitloses Design der Hedwig Bollhagen

Quelle: ©Andres Labes
Echte Handarbeit mit zeitlosem Design. Die Keramiken von Hedwig Bollhagen sind auch heute noch aktuell. Quelle: ©Andres Labes

Das Kürzel HB wurde ihr Markenzeichen. Während der DDR war der Betrieb Staatseigentum, doch sie behielt das künstlerische Sagen. Nach der Wende wurde die Manufaktur 1992 reprivatisiert und Hedwig Bollhagen erneut Geschäftsführerin. Ihre schlichten, handbemalten Keramiken wurden zu Designklassikern. Sie selbst nannte ihre Werke „Töppe“, aber das waren sie natürlich nicht.

Es ging ihr nicht darum, einen Teller oder eine Tasse einfach schön aussehen zu lassen. Sie wollte etwas Vollkommenes schaffen. Vielleicht wirken deshalb viele Entwürfe, als seien sie erst gestern entstanden. Ihre Produkte sind Gebrauchsgüter für den Alltag – aber vor allem sind es Dinge, die den Menschen den Tag verschönen.

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Noch immer wird in der HB Manufaktur nach ihren Entwürfen und Vorgaben der Ton getöpfert, bemalt und gebrannt. Außer sonntags kann man hier von 10-18 Uhr das umfangreiche HB Sortiment sozusagen frisch aus dem Brennofen kaufen. Werksführungen können auf Anfrage täglich durchgeführt werden. Seit kurzem bietet die Manufaktur auch Keramikworkshops ab 5 Personen an.

Weitere Informationen zu den HB-Werkstätten erhalten Sie hier.

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