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Bettina Flitner legt nach! 2023 erschien bereits ihr offener, ehrlicher, manchmal auch tragisch komischer Roman „Meine Schwester“. Zentrales Thema auch der frühe Suizid der Schwester genau 33 Jahre, fast auf den Tag genau, nach dem der Mutter. Nun folgt also „Meine Mutter“.
Auf einer Lesereise für das Buch „Meine Schwester“ reist Bettina Flitner 40 Jahre nach dem Freitod der Mutter nach Celle, wo diese 1984 beerdigt wurde. „Ich werde nicht älter als 47“, hört Bettina noch heute ihre Mutter sagen, als wäre das immer der Plan gewesen. Und den setzt sie mit grade mal 47 Jahren um. Hinterlässt nicht nur die Töchter, sondern auch das große „Warum“. Und diese Reise von Bettina Flitner wird „Meine Mutter“ füllen. Nicht nur mit dem Leben von Mutter Gila, deren Familie und so manch tragischen Schicksalsschlag. Auch die Hoffnung Zusammenhänge zu finden, mehr zu verstehen, endlich auch vergeben zu können, reist mit.

“Meine Mutter”

Bettina Flitner fährt also (mit Tagebüchern, Briefen und Fotos der Großeltern und Tanten im Gepäck) von Celle nach Wölfelsgrund im ehemaligen Schlesien, wo ihre Mutter 1936 geboren wird und bis zum Alter von zehn Jahren aufwächst. Gilas Eltern, Bettinas Großeltern führten dort ein angesehenes Sanatorium. Die kleine Gila ist fröhlich und verwöhnt, läuft in dem großen Trubel einfach mit.
Dann muss 1947 die Familie, wie Millionen andere, fliehen. Alles, wirklich alles bleibt zurück. Eine Katastrophe und somit auch das Ende der Leichtigkeit. Aber nicht nur diese harte Zeit hinterlässt bei dem jungen Mädchen Wunden. Auch innerhalb der Familie muss Gila sehen, wie Risse und Zerbrechlichkeit besonders die Frauen treffen. Mit zwanzig Jahren heiratet Gila und bekommt mit Bettinas Vater zwei Töchter. Eine Zeit zwischen Glück und Frust. Auch hier knirscht es bald. Der Vater lebt sich aus, geht bald fremd, die Frau bleibt zu Haus!  Zitat: „Meine Mutter sieht aus wie eine Hausfrau in den 1960ger Jahren. Sie sieht aus, als sitze sie in der Falle.“
"Meine Mutter" von bettina Flitner, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch. Bildquelle: © Kiepenheuer & Witsch
“Meine Mutter” von bettina Flitner, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch. Bildquelle: © Kiepenheuer & Witsch
Und in dieser Enge fällt die Mutter in zwei Hälften. Eine extreme Fröhlichkeit und eine extreme Depressivität. Diese Gemütszustände spüren die Töchter, sind überfordert und wenden sich oft ab. Die Mutter zieht sich immer mehr in ihre Welt zurück, zu der dann auch bald ein Liebhaber gehört. Bettinas Kindheits-Fiktion von „wir vier“ zerbröckelt.
Bettina Flitner ist wieder ein großes Stück Familiengeschichte gelungen. Sie hat es trotz oft tragischer Umstände geschafft auch liebevolle Fröhlichkeit einzuflechten. Und sie hat Wege eingeschlagen die Mutter endlich zu sehen, verstehen zu können. Und damit auch Versöhnung und noch einmal Nähe zu ihr zu finden. Dafür ist es ja nie zu spät. Ich war wieder sehr beeindruckt.
“Meine Mutter” von Bettina Flitner ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen. Das Buch können Sie ganz einfach und versandkostenfrei online hier, in der Buchhandlung unseres Vertrauens, bestellen! Mehr zu Katharina Martini erfahrenSie unter: www.katharinamartini.de oder bei Instagram unter katharina_liest vor.
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