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Die Inflation nagt an Ihrem Geld. Deshalb ist es wichtig, dass Sie mit Zinsen gegensteuern. Leider ging es seit der Finanzkrise im Jahr 2008 mit den Zinsen bergab. Acht Jahre später lernten wir sogar den unerfreulichen Begriff „Negativzinsen“ kennen. Lange Zeit machte das Sparen ohne Zinsen wenig Freude. Seit dem Jahr 2022 erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) Schritt für Schritt den Leitzins. An ihm orientieren sich Banken und Sparkassen und bieten in der Konsequenz wieder attraktive Zinssätze an.

Die Banken locken derzeit verstärkt Neukunden und Sparvermögen an. Was bedeutet das für uns Sparer? Wir sind wieder Kunde König und können entspannt die Angebote der Banken vergleichen. Doch aufgepasst: Manchmal gilt ein ungewöhnlich hoher Zinssatz nur für sehr kurze Zeit. Nutzen Sie Onlinebanking und haben Sie Freude daran, mit Ihren Einlagen zu jonglieren? Dann nur zu: Endet die Anlagefrist, können Sie für Ihr Geld wieder neu entscheiden. Wer jedoch Finanzangelegenheiten lästig findet, sollte gleich für ein oder besser zwei Jahre anlegen. Ob die Zinsen weiter steigen oder demnächst wieder fallen, können jedoch auch Finanzexperten nicht mit Sicherheit sagen.

Nach einer langen Durststrecke bekommen wir endlich wieder Zinsen für unsere Ersparnisse. Bildquelle: © Micheile Henderson / Unsplash.com
Nach einer langen Durststrecke bekommen wir endlich wieder Zinsen für unsere Ersparnisse. Bildquelle: © Micheile Henderson / Unsplash.com

Ist Ihr Freistellungsauftrag aktuell?

Prüfen Sie nach den zinslosen letzten Jahren unbedingt Ihren Freistellungsauftrag. Falls Sie Ihrer Bank keinen Freistellungsauftrag erteilt haben, führt diese eine sogenannte Kapitalertragssteuer in Höhe von 25 Prozent von Ihren Zinserträgen ab. Das Gleiche gilt für Kursgewinne und Dividenden bei Aktien oder Zinsen bei Anleihen. Zudem fordert das Finanzamt den Solidaritätszuschlag. Wenn Sie der Kirche angehören, wird obendrein Kirchensteuer berechnet. Sie beträgt acht oder neun Prozent auf die Kapitalertragsteuer. Die genaue Höhe hängt davon ab, in welchem Bundesland Sie wohnen und ob sie katholisch oder evangelisch sind. Haben Sie als alleinstehende Person pro Jahr weniger als tausend Euro Kapitalerträge? Dann brauchen Sie die Steuer nicht zu bezahlen. Als Ehepaar liegt die Grenze bei 2000 Euro.

Muss ich eine Steuererklärung abgeben?

Petra Musterfrau hat 20.000 Euro gut angelegt und bekommt mit einer Verzinsung von vier Prozent stattliche 800 Euro Zinsen für ein Jahr. Leider hat sie vergessen, einen Freistellungsauftrag zu erteilen. Deshalb wird ihre Bank Steuern an das Finanzamt abführen. Von den 800 Euro Zinsen verbleiben ihr bedauerlicherweise nur etwas über 570 Euro.

Verloren ist das Geld nicht. Petra Musterfrau kann ihre Steuererklärung abgeben, um die gezahlte Steuer zurückzubekommen. Allein aufgrund der Höhe ihrer Rente wäre sie gar nicht dazu verpflichtet. Nur ungefähr jeder dritte Rentner muss eine Steuererklärung machen.

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Verteilt sich Ihr Erspartes auf zwei oder mehr Banken? Dann können Sie den Sparerfreibetrag aufteilen. Passen Sie bitte gut auf, dass die Summe nicht über 1000 Euro oder bei Ehepaaren über 2000 Euro liegt. Schummeleien mag das Finanzamt bekanntlich nicht und könnte Ihnen dafür eine Strafzahlung aufbrummen.

Das Tagesgeldkonto mit Zinsen als Sicherheitspolster

Für die Frage, wo und wie Sie Ihr Geld am besten anlegen, gibt es wenig allgemeingültige Tipps. Wenn Sie 61 Jahre alt sind und gerade in Frührente gehen, haben Sie andere finanzielle Bedürfnisse als ein Mensch im Alter über 80, der den Umzug in das Seniorenheim plant. Außerdem spielt es eine Rolle, ob Sie allein wohnen oder in einer Partnerschaft und ob Sie Kinder und Enkel haben. Natürlich ist der Unterschied auch groß, ob Sie eine hohe Miete zahlen müssen oder in Ihrer Eigentumswohnung leben.

Ein Notgroschen ist wichtig und auf diesen sollten Sie leicht zugreifen können. Und nein, damit meinen wir keine Gelddepots unter der Matratze! Von der Sicherheit eines Bankkontos abgesehen, würden Sie unter der Matratze auch auf Zinsen verzichten. Nutzen Sie für die eiserne Reserve ein Tagesgeldkonto, auf das Sie bequem Geld von Ihrem Girokonto überweisen können.

Überlegen Sie einmal, was passieren würde, wenn Ihre Waschmaschine, der Herd und Ihr Fernseher gleichzeitig kaputtgehen. Da kommt eine schöne Summe zusammen, um diese Geräte neu anzuschaffen. Mindestens 2000 bis 3000 Euro sollten deshalb auf Ihrem Tagesgeldkonto liegen. Dieses wird verzinst und Sie können jederzeit über das Guthaben verfügen.

Auch für die Generation 59plus macht es Sinn sich mit den Möglichkeiten der Geldanlage zu beschäftigen. Bildquelle: © Jason- Briscoe / Unsplash.com
Auch für die Generation 59plus macht es Sinn sich mit den Möglichkeiten der Geldanlage zu beschäftigen. Bildquelle: © Jason- Briscoe / Unsplash.com

Mit einem Wertpapierdepot an der Börse handeln

Weiteres Vermögen können Sie in Sparbriefe oder Termingelder anlegen. Diese haben meist eine Laufzeit zwischen mehreren Monaten und einigen Jahren. In dieser Zeit können Sie das Geld nicht abheben. Noch attraktivere Renditen können Sie an der Börse erzielen. Der Kauf von Wertpapieren führt allerdings zu einem höheren Risiko als die Anlage auf Tages- oder Termingeldkonten. Für den Kauf von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen oder Fonds und ETFs brauchen Sie ein Depot. Das Depot ist ein Konto für Wertpapiere.

Kaufen Sie Aktien, werden Sie als Aktionär zum Teilhaber an einem Unternehmen. Sie profitieren von Kursgewinnen und einer jährlichen Ausschüttung, die Dividende genannt wird. Im schlechten Fall drohen Kursverluste und es wird keine Dividende ausgeschüttet. Möchten Sie auf das Geld zugreifen, ist der Zeitpunkt vielleicht gerade ungünstig. Sie würden weniger für Ihr Wertpapier bekommen als beim Kauf. Ähnlich sieht es bei Fonds oder ETFs aus. Aus diesem Grund sollten Sie für den Kauf von Wertpapieren eine längerfristige Perspektive mitbringen. Im Extremfall kann es nämlich sogar zu einem Totalverlust kommen.

An der Börse handeln oder lieber auf Zinsen setzen?

Laut Deutschem Aktieninstitut haben 16 Prozent der über 60-Jährigen im Jahr 2022 Aktien oder Fonds bzw. ETFs gehalten. ETFs haben den Vorteil, dass Sie weniger Kosten verursachen. Das liegt daran, dass sie nicht von einem hoch bezahlten Fondsmanager betreut werden. Ein ETF bildet einen Index nach, zum Beispiel den bekannten DAX in Deutschland. Breit gestreute ETFs sind weniger anfällig für Krisen als ETFs für ein sehr eng begrenztes Thema.

Wie auch immer Sie sich entscheiden, eines ist wichtig. Schließen Sie nur Verträge ab, wenn Sie die Produkte verstehen. Und bitte denken Sie daran, dass höhere Erträge auch beträchtliche Risiken nach sich ziehen. Wer Ihnen also Traumrenditen ohne Risiko verspricht, verschweigt mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas. Lassen Sie sich von Ihrem Bankberater nicht drängen oder überreden. Ziehen Sie gegebenenfalls einen Freund oder ein Familienmitglied hinzu, denn vier Ohren hören mehr als zwei.

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