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Der achte Hamburger Architektur Sommer wartet auf Sie! Unter dem Motto „Über die Verhältnisse“ laden über 150 Museen, Vereine, Galerien, Architekturbüros, Fotografen und Künstler zu mehr als 200 Veranstaltungen im gesamten Hamburger Stadtgebiet ein.
Die Veranstaltung blickt auf eine langjährige Erfolgsgeschichte zurück. Bereits 1994 wurde der Architektur Sommer von einigen engagierten Bürgern ins Leben gerufen und hat seitdem ungeahnte Popularität erlangt. Anders als Frankfurt, München oder Berlin verfügt Hamburg nicht über einen unabhängigen Ort, der sich der Präsentation von Architektur widmet. Dafür hat Hamburg den Architektursommer. Mittlerweile inspiriert dieser Kulturschaffende anderer Städten und Regionen – aktuellstes Beispiel ist die Stadt Graz in Österreich, die in diesem Jahr zum ersten Mal einen Architektursommer ausrichtet.

Die Hamburger Veranstaltung inspiriert mit Fragen wie “Wie wollen wir wohnen?” oder “Wie wollen wir leben?”. In Ausstellungen, Vorträgen, Filmen, Installationen und Konferenzen mag der Suchende darauf eine Antwort finden und kann sich mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema vertraut machen.

Dabei kommt die Baugeschichte an keiner Stelle zu kurz, der Fokus liegt auf der Zukunft UND der Vergangenheit gleichzeitig. Ein wenig Provokation darf auch nicht fehlen: Das Wiener Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Huber eröffnete den Architektursommer am 19. Mai, indem es auf das Haupt der riesigen Hamburger Bismarck-Statue einen Steinbock aus Aluminium setzte. Installation „Capricorn Two“ nennt sich das Werk, das die historische Machttranszendenz des alten Reichskanzlers zu schmälern riskiert.

Damit kratzt das Künstlerteam am heroische Antlitz der weltweit höchsten Bismarck-Statue und unterwandert ironisch den Bismarck-Kult, der vor allem in letzter Zeit seitens Pegida betrieben wird. Gleichzeitig werden damit die 13 Millionen schweren Sanierungspläne von Stadt und Bund für Statue und Parkanlage in zweifelhaftes Licht gerückt. „Brauchen wir wirklich einen 34 Meter hohen Bismarck, der mit grauem Blick über die Stadt wacht?“ scheint der Steinbock zu fragen.

Bis 2. August ist der Bock auf Bismarck noch zu sehen – und so lange laufen auch noch die Veranstaltungen des Architektursommers.

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