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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – nämlich zu jedem Sonntag eins mehr auf dem Adventskranz. Aber woher stammt eigentlich der Brauch am Adventssonntag jeweils eine Kerze auf dem traditionellen Kranz anzuzünden?

Ein hamburger Jung

Seinen Ursprung fand der Adventskranz als einfaches Wagenrad. - Quelle: Pixabay.de
Seinen Ursprung fand der Adventskranz als einfaches Wagenrad. – Quelle: Pixabay.com

Tatsächlich ist der Adventskranz ein echter Hamburger. Der Brauch geht auf den evangelisch-lutherischen Erzieher und Theologen Johann Hinrich Wichern zurück, der seiner Zeit den Adventskranz im Rauhen Haus Hamburgs erfand. Von dort aus verbreitete er sich in den folgenden Jahrhunderten in der ganzen Welt. Das Rauhe Haus war eine von Wichern im Jahr 1833 gegründete Stiftung. Dort kümmerte man sich um verwahrloste und heimatlose Kinder aus den Elendsvierteln der Arbeiterklasse.

In der Vorweihnachtszeit fragten die ungeduldigen Kinder Wichern immer wieder, wie viele Tage es noch bis Weihnachten dauern würde. Also überlegte er sich eine Methode, die den Kindern in zweierlei Hinsicht half. Zum einen sollten sie sich ihre Frage selbst zu beantworten können und zum anderen auch gleichzeitig das Zählen lernen. Im Jahr 1839 nahm er dafür erstmals ein altes Wagenrad ruf Hilfe. Darauf befestigte er vier große, weiße Kerzen für die Adventssonntage und 19 kleinere, rote Kerzen für die restlichen Wochentage.

Die Entwicklung zum heutigen Adventskranz

Bis der Adventskranz aber in seinem traditionellen Grün daherkommen sollte, dauerte es noch gut weitere zwanzig Jahre. Im Jahr 1860 wurde das Holzrad schließlich mit grünen Tannenzweigen beschmückt. So dekorierte es auch den Versammlungsraum vom Rauhen Haus während der Vorweihnachtszeit.

Später fing man an den Adventskranz mit Tannenzweigen zu schmücken. - Quelle: Pixabay.de
Später fing man an den Adventskranz mit Tannenzweigen zu schmücken. – Quelle: Pixabay.de

Dass die Tradition vom Adventskranz in den folgenden Jahrhunderten an Popularität gewann und sich bis heute im christlichen Glauben durchsetzen konnte, hängt vermutlich mit der Symbolträchtigkeit der einzelnen Elemente zusammen. Grün ist ein Zeichen der Hoffnung und die immergrünen Tannenzweige symbolisieren das ewige Leben. Während der Kranz seit jeher in vielen Kulturen als Zeichen des Sieges gilt. Die Lichter sollen den Weg weisen und stehen für Jesus, der sich im Johannes-Evangelium selbst als „Licht der Welt“ bezeichnet. Die typische Farbe der Kerzen ist bis heute die Farbe Rot, die die Liebe symbolisiert und in diesem speziellen Fall die Liebe Gottes für seine Kinder verdeutlicht.

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Aus praktischen Gründen hat sich im Laufe der Jahre die Anzahl der Kerzen, auf vier zum jeweiligen Adventssonntag, reduziert. In einigen Kirchengemeinden lassen sich aber bis heute noch Adventskränze finden, die wie der Uradventskranz zwischen 22 und 28 Kerzen haben. Abhängig davon auf welchen Wochentag der Heiligabend fällt.

Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen 1. Advent!

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